Zukunftsfonds für Wagniskapital rückt näher
wf Berlin – Einen staatlich organisierten Zukunftsfonds für Wagniskapital und weitere Erleichterungen für Start-ups fordert der Bundesvorsitzende der CDU/CSU-Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT), Carsten Linnemann. “Wir brauchen ein deutliches Signal an Investoren aus aller Welt und an Gründer in Deutschland, dass wir in der ersten Liga der Start-up-Standorte mitspielen wollen”, erklärte Linnemann in Berlin. Der Zukunftsfonds solle mit 1 Mrd. Euro Kapital starten und könne in den nächsten Jahren auf bis zu 10 Mrd. Euro wachsen. Wie in Dänemark könne der Staatsanteil im Laufe der Jahre sinken. Den Dachfonds könne die KfW Capital managen, regte Linnemann an. Er unterstützt das im Bundeswirtschaftsministerium konzipierte “Wasserfallmodell”: Der Staat hält 40 % der Junior-Anleihen, die Privatwirtschaft 60 % der Senior-Anleihen des Fonds. Dies würde das Verlustrisiko minimieren. Versicherer als Investoren müssten deutlich weniger Eigenkapital hinterlegen als bei herkömmlicher Wagniskapitalfinanzierung.CDU, CSU und SPD hatten sich im Koalitionsausschuss im November im Grundsatz auf einen staatlichen Wagniskapitalfonds unter der Regie der KfW geeinigt. Die Vorbereitung im Bundeswirtschaftsministerium sei weit gediehen, hieß es in Berlin. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) will Geld von institutionellen Investoren wie Versicherern oder Pensionsfonds einwerben. Linnemann plädierte zudem dafür, Mitarbeiterbeteiligungen nicht mehr fiktiv zu besteuern, sondern erst, wenn die Anteile realisiert werden.