Zulieferer setzen sich ins Rampenlicht

Technologien für autonomes und elektrisches Fahren im Fokus der Elektronikmesse CES - Neue Allianzen

Zulieferer setzen sich ins Rampenlicht

Die einstige Leistungsschau der Unterhaltungselektronik CES ist mittlerweile eine der wichtigsten Messen für die Autoindustrie. Am ersten Tag zeigen die größten Zulieferer, wie sie Vernetzung und Mobilität künftig gestalten wollen.igo Stuttgart – Mit zahlreichen Veranstaltungen zu Digitalisierung und Vernetzung ist in Las Vegas die Elektronikmesse CES gestartet. Weil durch die Digitalisierung immer mehr Software Einzug in Fahrzeuge hält, ist die CES auch für Autohersteller und Zulieferer ein Pflichttermin. Dabei wird auch neu definiert, was ein Zulieferer der Mobilität von morgen ist und können muss.Der Grafikchip-Spezialist Nvidia etwa hat sich zu einem begehrten Partner der Branche entwickelt, was auf der CES erneut deutlich wurde. Grafikkarten sind bei Anwendungen mit künstlicher Intelligenz klassischen Prozessoren überlegen. Nvidia will daher ein führender Zulieferer für autonom fahrende Fahrzeuge werden. In diese Richtung gehen auch zwei Kooperationen, die Nvidia zur CES bekannt gab. Zum einen will Volkswagen mit Nvidia einen “intelligenten Kopiloten” mit künstlicher Intelligenz entwickeln, der unter anderem in der für 2020 geplanten elektrischen Neuauflage des VW-Busses verbaut werden soll. Der Fahrvermittler Uber dagegen will mit Chips und Software von Nvidia eine eigene Roboterwagen-Technologie entwickeln.Auch der deutsche Zulieferer ZF Friedrichshafen arbeitet mit Nvidia zusammen. Das Entwicklungsfahrzeug am Messestand ist mit einer Steuerbox mit künstlicher Intelligenz ausgestattet, die mit Nvidia entwickelt wurde und auch dann Daten für das autonome Fahren sammelt, wenn das Fahrzeug stillsteht. Die Lösung ist laut ZF seriennah und würde hoch und voll automatisiertes Fahren ermöglichen. Auch eine Kooperation von ZF und dem chinesischen IT-Konzern Baidu basiert auf einer Zusammenarbeit mit Nvidia: Das System, das autonomes Ein- und Ausparken unterstützt, soll die Betriebskosten von Carsharing senken.In diese Kerbe schlägt auch Bosch, die sich im Zuge der Vernetzung ganzer Städte auch mit Parklösungen beschäftigt. Bosch verdoppelte den Umsatz mit solchen Smart-City-Projekten in den vergangenen beiden Jahren auf gut 1 Mrd. Euro. Boschs Community-based Parking, bei dem Autos im Vorbeifahren Parklücken erkennen, vermessen und an eine digitale Karte senden, soll 2018 nach Tests in Stuttgart in bis zu 20 amerikanischen Metropolen ausgerollt werden. Im ersten Quartal 2018 starten Bosch und Daimler zudem den Parkplatzservice Automated Valet Parking. Autos suchen sich dabei im Parkhaus des Museums des Autokonzerns in Stuttgart fahrerlos einen Parkplatz und parken ein.Der französische Zulieferer Valeo hat seinen Schwerpunkt dagegen auf E-Mobilität gelegt und stellt einen vollelektrischen 48-Volt-Motor vor, der kleinere Fahrzeuge antreiben soll. Sie sollen damit rund 20 % sparsamer als eine vollelektrische Hochvolt-Lösung sein, da das System weniger Komponenten hat, und könnten laut Valeo nur rund 7 500 Euro kosten.