Zumtobel sitzt im Dunkeln
sp Frankfurt – Der österreichische Leuchtenhersteller Zumtobel hat mit der zweiten Gewinnwarnung im laufenden Geschäftsjahr (per Ende April) die Lichtstärke noch einmal ordentlich heruntergeregelt. Nachdem das Unternehmen im Dezember bereits die Erwartungen für das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 90 Mill. bis 100 Mill. Euro auf einen Korridor von 70 Mill. bis 80 Mill. Euro zurückgedreht hatte, dimmten die Vorarlberger die Aussichten jetzt auf 55 Mill. bis 60 (i.V. 67) Mill. Euro. An der Wiener Börse ging das Licht für Zumtobel ganz aus. Die Aktie stürzte vor dem Wochenende um rund ein Viertel ab. Seit Jahresbeginn ist der Kurs um etwa die Hälfte abgesackt.Ausschlaggebend für die erneute Korrektur sei “die nicht zufriedenstellende Geschäftsentwicklung im Monat März und der schwache Auftragseingang für den Monat April”, heißt es in der Ad-hoc-Mitteilung, die in der Nacht zum Freitag verbreitet wurde. Neben der andauernden Schwäche in Frankreich und Australien habe sich in den zurückliegenden Wochen auch das wirtschaftliche Umfeld in dem für Zumtobel wichtigsten Absatzmarkt Großbritannien eingetrübt. Hier hatte der Konzern im Jahr 2000 mit Thorn Lighting die bislang größte Übernahme in der Unternehmensgeschichte gestemmt und zur Finanzierung den Investor KKR an Bord geholt. 2006 erfolgte der Börsengang. Die Unternehmerfamilie mit dem langjährigen CEO und heutigen Aufsichtsratsvorsitzenden Jürg Zumtobel an der Spitze kontrolliert heute etwa 35 % der Anteile.Auch das Geschäft in der Schweiz, wo das Unternehmen nach Angaben von CEO Ulrich Schumacher auf dem Kapitalmarkttag Mitte März die höchsten Margen erwirtschaftet, habe sich eingetrübt, teilt Zumtobel mit, weshalb das Wachstumsziel von 5 % auf einen Umsatzzuwachs von nur noch 2,5 % halbiert werde. Die schwächere Umsatzentwicklung führe dazu, “dass das ursprünglich prognostizierte Ergebnis trotz positiver Effekte aus den eingeleiteten Restrukturierungs- und Einsparmaßnahmen nicht erreicht werden kann”.Über die Einzelheiten zur Geschäftsentwicklung will der Osram-Konkurrent wie geplant erst am 22. Juni Auskunft geben.—– Personen Seite 12