Zwei Hurrikans machen US-Automarkt zu schaffen

FCA setzt sich zum ersten Mal seit 2007 vor Ford

Zwei Hurrikans machen US-Automarkt zu schaffen

sp New York – Der Hurrikan “Florence”, der im September weite Teile der US-Bundesstaaten North Carolina und South Carolina lahmgelegt hat, ist nach Einschätzung von Herstellern ein Grund für das schwache Abschneiden des US-Automarkts im Monat September. Ein weiterer Hurrikan sei außerdem dafür verantwortlich, dass die Vergleichszahlen aus dem Vorjahr eine besondere Herausforderung gewesen seien, erklärte der Verkaufschef von Ford, Mark LaNeve. Denn der Wirbelsturm “Harvey” hatte im vergangenen Jahr bereits im August Teile von Texas verwüstet und daher im September für eine Sonderkonjunktur gesorgt, erzählte LaNeve die “Geschichte zweier Hurrikans”.Wirbelstürme allein erklären freilich nicht, warum Ford im September im Heimatmarkt mit einem Absatzeinbruch um 11 % hinter Fiat Chrysler zurückgefallen ist, die ihren Absatz trotz Florence und Harvey im Vergleich zum Vorjahr um fast 15 % gesteigert hat. Chrysler vor Ford, das gab es in den USA zuletzt im Januar 2007, als der Zusammenschluss mit Fiat noch gar nicht vollzogen war. Ford-Verkaufschef LaNeve blieb trotzdem gelassen. “Wissen Sie, es hat auch Monate gegeben, in denen wir vor General Motors (GM) gelegen haben und wir haben uns deshalb nicht auf die Brust geklopft. Es war abhängig vom Timing und was es sonst noch alles gibt.” Tesla drückt Daimlers C-KlasseWie der Marktführer GM im September abgeschnitten hat, ist nicht genau auszumachen, weil der Konzern nur noch Absatzzahlen zum Quartal berichtet. Laut Schätzungen dürfte es für den größten US-Autobauer aber sogar noch kräftiger als für Ford rückwärts gegangen sein. Auch Toyota und Honda gehören zu den Verlierern (siehe Tabelle). Vergleichsweise gut gehalten haben sich die deutschen Hersteller, wobei vor allem Daimler und BMW im Luxussegment verstärkt die wachsende Konkurrenz von Tesla spüren.Der Elektroautopionier, der die Produktion des für den Massenmarkt gedachten Model 3 hochfährt, hat im dritten Quartal 83 500 ausgeliefert, davon 55 840 Model 3. Die C-Klasse von Mercedes-Benz verzeichnete im September einen Absatzeinbruch von 24 %, während BMW mit Hilfe ihres X3 ebenso wie Audi gerade so ein Absatzplus bewerkstelligen konnte.