Zweitgrößter Gea-Anteilseigner verkauft fast alle Aktien
Zweitgrößter Gea-Investor
trennt sich von Aktienpaket
Groupe Bruxelles Lambert verkauft gut 6 Prozent
ak/Reuters Düsseldorf
Der zweitgrößte Anteilseigner des Gea-Konzerns hat sich nahezu von seinem kompletten Aktienpaket getrennt. Der belgische Investor Groupe Bruxelles Lambert (GBL) erlöste mit dem Verkauf von gut 6% an dem deutschen Maschinenbauer rund 367 Mill. Euro. Die GBL-Tochter Oliver Capital platzierte in der Nacht zum Dienstag mit Hilfe der Investmentbanken Bank of America und Goldman Sachs 11,25 Millionen Gea-Aktien zu einem Preis von je 32,63 Euro bei institutionellen Investoren, wie GBL in Brüssel mitteilte. Das ist ein Abschlag von 6,5% zum Schlusskurs vom Montag.
Druck auf den Kurs
Der Ausstieg von GBL kam für Gea nicht vollkommen überraschend. Der Investor habe schon vor längerer Zeit kommuniziert, sich stärker auf Mehrheitsbeteiligungen zu fokussieren, sagte eine Gea-Sprecherin auf Anfrage. GBL hatte außerdem im Oktober 2020 eine Wandelanleihe auf Gea-Aktien emittiert, die Ende dieses Jahres ausläuft. Der Gea-Aktienkurs gab am Dienstag bis zu 7,5% nach.
Kuwait größter Anteilseigner
Das verkaufte Gea-Paket entspricht 6,23% der Anteile des auf die Lebensmittelindustrie fokussierten Maschinenbauers. Oliver Capital war in den Jahren 2017 und 2018 bei Gea eingestiegen und hatte zuletzt eine Beteiligung von 6,3% gemeldet. Der in Düsseldorf beheimatete MDax-Konzern hat keinen Ankeraktionär. Größter Anteilseigner ist das Kuwait Investment Office mit gut 8%. Dahinter kam die GBL-Tochter. Hinter GBL stehen die Unternehmerfamilien Frère aus Belgien und Desmarais aus Kanada. Der 2018 gestorbene Milliardär Albert Frère verfolgte mit seinen Beteiligungen oft aktivistische Strategien. Bei Gea war 2017 parallel Paul Singer mit seinem Hedgefonds Elliott eingestiegen. 2019 hatte der Maschinenbauer nach einer Serie von Gewinnwarnungen den Vorstand weitgehend ausgewechselt. Elliott ist schon länger wieder draußen.