Zwischen den Stühlen
Evonik schüttet für den abgelaufenen Turnus 63 % des bereinigten Konzernergebnisses aus. Dividendenkontinuität sei wichtiger als das Festhalten an der Ausschüttungspolitik, heißt es lapidar. Zudem werde sich die Quote dem Ziel schon annähern, wenn das Ergebnis wieder steigt. Auch mit Blick auf die Dividendenrendite von 3,7 % bezogen auf den Jahresschlusskurs 2014 rühmt sich Evonik, zur Spitzengruppe der Chemieindustrie zu gehören. Ausgeblendet wird dabei jedoch, dass diese Verzinsung vor allem Resultat des niedrigen Aktienkurses ist, dem eigentlichen wunden Punkt des Spezialchemiekonzerns. Zwar hat die Ankündigung einer stabilen Dividende gepaart mit der Aussicht auf Wachstum dem Aktienkurs Auftrieb verliehen. Mit 31,40 Euro notiert der MDax-Wert aber weiterhin unter dem Ausgabekurs von 32,20 Euro, der im April 2013 anlässlich der Notierungsaufnahme aufgerufen wurde. Evonik scheint mehr denn je gefangen zwischen der auf Dividendenstabilität pochenden RAG-Stiftung auf der einen Seite und dem Kapitalmarkt auf der anderen.ab