Zypries: Lufthansa soll sich Golf-Airlines annähern

IAG-CEO Walsh arbeitet eng mit Qatar zusammen

Zypries: Lufthansa soll sich Golf-Airlines annähern

lis Frankfurt – Die politische Unterstützung für die Lufthansa in ihrer Auseinandersetzung mit den Airlines aus den Golfstaaten scheint zu schwinden. Es bringe nichts, den Markt abschotten zu wollen, sagte Staatssekretärin Brigitte Zypries der Nachrichtenagentur Bloomberg. Lieber solle Lufthansa sich überlegen, mit Golf-Airlines zu kooperieren. Sie verstehe die Ängste von Lufthansa gegenüber Emirates, Etihad und Qatar, so die ehemalige Justizministerin. Dennoch müsse man auch andere Alternativen als eine kategorische Abwehrhaltung in Betracht ziehen. Zypries ist in der Regierung von Bundeskanzlerin Angela Merkel für die Koordination der Luftfahrtpolitik zuständig. “Den Markt abzuschotten hilft nicht. Und die Golf-Anbieter haben nun mal einen geostrategischen Vorteil dank ihrer Lage”, so die SPD-Politikerin. Sie rät Lufthansa, sich das Beispiel des Airline-Konzerns IAG um British Airways und Iberia anzuschauen. Qatar Airways hält mittlerweile eine Beteiligung von 15 % an IAG, die Unternehmen arbeiten eng zusammen.Die Lufthansa-Führung kritisiert die Golf-Carrier immer wieder für unfaire Arbeitsbedingungen sowie die staatliche Hilfe, die den Wettbewerb verzerre. IAG-Chef Willie Walsh ist da pragmatischer. “Diese Typen sind jetzt da, und sie bleiben da und sind ein fester Bestandteil der Branche”, sagte er in einem Interview mit dem Branchenportal Aerotelegraph. Er habe kein Problem mit Golf-Airlines. “Im Gegenteil. Mit ihnen zusammenzuarbeiten bringt uns voran.” Vor ein paar Jahren hatte es zaghafte Versuche einer Annäherung zwischen Lufthansa und Emirates gegeben, auch eine Kooperation der Deutschen mit Turkish Airlines wurde ausgelotet – beides ohne Erfolg.