Verbraucherzentrale verklagt DWS wegen Greenwashing
jsc Frankfurt
Die Fondsgesellschaft DWS sieht sich erneut dem Vorwurf überzogener Versprechen rund um die nachhaltige Geldanlage ausgesetzt: Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg verklagt die Tochter der Deutschen Bank am Landgericht Frankfurt, „um gegen irreführende Werbung für angeblich nachhaltige Geldanlagen“ vorzugehen, wie sie am Montag ankündigte. Die Verbraucherschützer wenden sich gegen die Präsentation eines Klimafonds: Ausschlussgrenzen werden darin aus Sicht der Kläger irreführend dargestellt, die Abgrenzung zu einem Vergleichsindex ist demnach nicht nachvollziehbar. Das Versprechen, gezielt in die Erreichung von Klimazielen zu investieren, sei nicht belegt. Die Fondsgesellschaft weist die Kritik auf Nachfrage zurück. „Die DWS verwendet große Sorgfalt auf die Erstellung von Werbematerialien.“ Es sei Anspruch, transparent und verständlich zu sein.
Mit den laufenden strafrechtlichen Ermittlungen um die DWS, die nach Auskunft der Staatsanwaltschaft Frankfurt nicht abgeschlossen sind, steht die wettbewerbsrechtliche Klage der Verbraucherzentrale allerdings nicht direkt im Zusammenhang. Ende Mai hatten Ermittler aus Staatsanwaltschaft, BaFin und Bundeskriminalamt die Räume von Deutscher Bank und DWS durchsucht, um dem Vorwurf von Prospektbetrug bei nachhaltigen Fonds auf den Grund zu gehen. Details sind bis heute nicht bekannt.
In der Vergangenheit ging die Verbraucherzentrale schon öfter gegen Finanzanbieter vor, um bestimmte Aussagen zur nachhaltigen Geldanlage zu stoppen, darunter gegen die DekaBank, DKB und Commerz Real. „Bei Finanzprodukten ist Greenwashing an der Tagesordnung“, sagt Niels Nauhauser, Abteilungsleiter für Altersvorsorge, Banken und Kredite.
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