17 Vergütungsmillionäre bei der BayernLB
Bloomberg Frankfurt
Bei der BayernLB gibt es unter den vier großen deutschen Landesbanken die mit Abstand meisten Vergütungsmillionäre. Mit Ausnahme der im Umbau befindlichen Nord/LB gehen bei allen Häusern die Zahlen nach oben. Angetrieben werden die Vergütungen von der Altersvorsorge.
Mehr Spitzenverdiener
Die BayernLB brachte 17 Mitarbeiter mit einer Gesamtvergütung von über 1 Mill. Euro im Jahr 2021 hervor, verglichen mit zehn ein Jahr zuvor. Bei der LBBW waren es acht, was einem Anstieg von zwei Personen entspricht. Die Helaba, die ihre Daten erst vergangenen Monat veröffentlichte, wies sieben Vergütungsmillionäre aus, also einen mehr als noch 2020. Und bei der Nord/LB fiel unverändert ein Mitarbeiter in diesen Personenkreis. Angaben für 2022 werden erst im Laufe des Jahres erwartet.
„Bei den Landesbanken hat die Zahl der ausgewiesenen Vergütungsmillionäre zuletzt zugenommen. Das liegt unter anderem daran, dass der Gesetzgeber bei diesem Thema mehr Transparenz als früher einfordert und genau festgelegt hat, welche Bestandteile zur Vergütung zählen“, sagte Werner Klein, Inhaber der Vergütungsberatung Compgovernance. Grundgehalt und Bonuszahlungen machen nur einen Teil der Gesamtvergütung aus.
Im öffentlich-rechtlichen Bankensektor spielen spezielle Effekte eine größere Rolle bei der Ermittlung der Vergütungsmillionäre. „Landesbanken müssen bei der Gesamtvergütung auch die Alimentierung der betrieblichen Altersversorgung berücksichtigen, die teuer ist und die es in dieser Form bei privaten Banken oft nicht gibt“, erklärte Klein. So schreibt auch die BayernLB in ihrem Vergütungsbericht 2021, dass ohne Berücksichtigung der betrieblichen Altersversorgung nur eine Person die Grenze von 1 Mill. Euro „knapp überschritten“ hätte.
Selbst mit 17 Vergütungsmillionären liegt die BayernLB deutlich hinter einigen Privatbanken zurück. So weist etwa die Deutsche Bank insgesamt 520 Vergütungsmillionäre für 2021 aus. Die genossenschaftliche DZ Bank reiht sich mit unverändert zwölf Vergütungsmillionären ungefähr auf dem Niveau der Landesbanken ein. Vorgesehen ist, dass Banken jährlich einen Vergütungsbericht vorlegen und darin auch sagen, wie viele Mitarbeiter mit mehr als 1 Mill. Euro bedacht werden. Das gilt aber nur für sogenannte Risikoträger. Theoretisch könnte es noch weitere Vergütungsmillionäre außerhalb dieser Gruppe geben. Namen müssen nicht genannt werden.
Gute Leute halten
Klein zufolge ist aktuell schwer zu sagen, wie es mit den Vergütungspaketen weitergeht. „Auf der einen Seite dürfte in diesem Jahr die Risikovorsorge deutlich steigen, was sich auf die variable Vergütung auswirken könnte“, erklärte er. „Auf der anderen Seite werden Banken wohl aber auch bemüht sein, gute Leute durch eine entsprechend gute Vergütung zu halten.“