Fondsgebundene Versicherungen

4 Prozent Kosten sind ein Problem für die Branche

Die Preise für fondsgebundene Versicherungen lassen sich in vielen Fällen begründen – doch Spitzenwerte von mehr als 4% kann niemand erklären. Die Branche steht blamiert da.

4 Prozent Kosten sind ein Problem für die Branche

jsc

Fondsgebundene Versicherungen sind wegen ihrer doppelten Kostenstruktur, von der Versicherer wie Fondsanbieter leben, häufig gescholten worden. Dabei sind die Gebühren vielerorts noch einigermaßen im Rahmen, wie die BaFin feststellt – auffällig ist jedoch die Preispolitik einer Minderheit: Effektivkosten von mehr als 4% sind demnach über alle Laufzeiten hinweg in der Spitze möglich. Für die betroffene Kundschaft bleibt für das Alter selbst bei steigenden Aktienkursen wenig übrig. Diese Fälle sind extrem und spiegeln nicht das Verhalten der Mehrheit wider, aber sie legen ein Problem offen: Anleger wissen offenbar nicht immer, was sie da unterschreiben – oder glaubt irgendwer ernsthaft, dass eine informierte Person freiwillig so viel Geld in den Wind schreiben würde? Zu Recht ruft die BaFin nach mehr Transparenz. Für die Branche ist das Ergebnis peinlich. Sie setzt sich gegen eine gesetzliche Beschneidung von Vertriebsprovisionen ein und muss argumentieren, dass die bestehende Praxis angemessen sei. Eine maßlose Preispolitik einer Minderheit trübt das Bild und ist damit ein Risiko für die gesamte Branche.

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