400 Beschuldigte bei Cum-ex

Börsen-Zeitung, 18.9.2019 dpa-afx/Bloomberg Düsseldorf - Die Staatsanwaltschaft Köln verschärft den Kampf gegen die Drahtzieher der milliardenschweren Cum-ex-Steuerdeals. Inzwischen seien 56 Verfahrenskomplexe mit rund 400 Beschuldigten in Köln...

400 Beschuldigte bei Cum-ex

dpa-afx/Bloomberg Düsseldorf – Die Staatsanwaltschaft Köln verschärft den Kampf gegen die Drahtzieher der milliardenschweren Cum-ex-Steuerdeals. Inzwischen seien 56 Verfahrenskomplexe mit rund 400 Beschuldigten in Köln anhängig, sagten die zuständigen Oberstaatsanwälte Joachim Roth und Torsten Elschenbroich am Dienstag in Düsseldorf. Die Zahl der Stellen für die Bearbeitung der Verfahren ist auf zehn verdoppelt worden, wie Nordrhein-Westfalens Justizminister Peter Biesenbach (CDU) erklärte.In ihren Verfahren geht die Staatsanwaltschaft Köln jetzt auch dem Verdacht nach, Banken und ihre Mitarbeiter, die an solchen Transaktionen beteiligt waren, könnten kriminelle Vereinigungen gegründet, Geld gewaschen und in einigen Fällen Privatanleger betrogen haben. Dies ergibt sich aus dem Beschluss des Amtsgerichts Köln vom August, der die Behörden autorisierte, Büros der Deutschen Börse AG und ihres Tochterunternehmens Clearstream zu durchsuchen. Die Ermittlungen gäben Anlass, neben der Steuerhinterziehung auch die weiteren Delikte zu prüfen, heißt es in der Entscheidung, die Bloomberg einsehen konnte. Neben der Staatsanwaltschaft in Köln ermitteln die Strafverfolger in Frankfurt, Düsseldorf und München. Jüngst begann vor dem Landgericht Bonn der erste Strafprozess wegen unlauterer Cum-ex-Geschäfte.