Aareal Bank gibt Petrus Kontra
bn Frankfurt
Die Aareal Bank gibt dem Aktionärsaktivisten Petrus Advisers Kontra. In einer am Donnerstag publizierten Mitteilung lehnt der Immobilienfinanzierer die Forderung des Londoner Hedgefonds nach Neubesetzung von drei der acht Anteilseignersitze im Aufsichtsrat ab. Der in der vergangenen Woche öffentlich gewordene Vorstoß entbehre „jeglicher Grundlage“, heißt es. Die Mitglieder des Aufsichtsrats hätten ein Mandat durch die Hauptversammlung „für eine bestimmte Amtszeit“ und eben nicht „auf Widerruf“ erhalten, erklärt die von Petrus vor Monaten zum Rücktritt aufgeforderte Aufsichtsratsvorsitzende Marija Korsch. Der Aufsichtsrat sei voll besetzt, und die Amtszeit sämtlicher Mitglieder laufe. Es gebe „weder rechtliche noch sonstige Gründe für eine Amtsniederlegung“. Korsch verweist auch darauf, dass der Hauptversammlung 2020 „eine ausführliche Diskussion mit sämtlichen wesentlichen Investoren, darunter auch Petrus Advisers, sowie Stimmrechtsberatern“ über den Aufsichtsrat vorausgegangen sei, in deren Folge neben anderem Amtszeiten verkürzt und gestufte Amtszeiten eingeführt worden seien. Die sechs seinerzeit zur Wahl stehenden Kandidaten hätten zwischen 99,68% und 99,72% der Stimmen erhalten: „Dies gilt auch für die nun von Petrus zum Rücktritt aufgeforderten und erst im letzten Jahr gewählten Aufsichtsratsmitglieder.“ Dass die Bank Petrus die kalte Schulter zeigen würde, war schon mit Veröffentlichung der Einladung zur Hauptversammlung absehbar gewesen, auf der sich keine Wahlvorschläge für den Aufsichtsrat fanden (vgl. BZ vom 8. April). Petrus Advisers äußerte sich nicht zum weiteren Vorgehen, dürfte nach dem bisherigen Verlauf der Auseinandersetzung indes kaum klein beigeben. Angesichts verhärteter Fronten könnte es nun auf einen Showdown auf der für den 18. Mai terminierten Hauptversammlung hinauslaufen.
Will Petrus auf der Aktionärsversammlung eine Abstimmung über eigene Kandidaten für den Aufsichtsrat auf die Tagesordnung setzen lassen, müsste der Fonds schon in der kommenden Woche ein Ergänzungsverlangen einreichen – die in der Donnerstagsausgabe der Börsen-Zeitung genannte Frist per Anfang Mai würde nur für Anträge zu bereits auf der Agenda stehenden Tagesordnungspunkten greifen. Wie zudem eine inzwischen veröffentlichte Stimmrechtsmitteilung zeigt, hat Petrus den Anteil an der Bank zuletzt von 6,09% auf 9,42% ausgebaut, von welchen 4,17 Punkte auf Finanzinstrumente entfallen. Ad hoc hatte die Bank unter Berufung auf Petrus zunächst 9,8% genannt.