Aktionärsaktivisten

Aareal Bank zeigt Petrus die kalte Schulter

Die Auseinandersetzung zwischen dem Aktionärsaktivisten Petrus Advisers und der Aareal Bank geht in die nächste Runde.

Aareal Bank zeigt Petrus die kalte Schulter

bn Frankfurt

Die Auseinandersetzung zwischen dem Aktionärsaktivisten Petrus Advisers und der Aareal Bank geht in die nächste Runde. Wie die Einladung des Wiesbadener Immobilienfinanzierers zur Hauptversammlung am 18. Mai zeigt, ist der Londoner Hedgefonds mit seinen in der vergangenen Woche publik gewordenen Vorschlägen zur Neubesetzung des Aufsichtsrates ins Leere gelaufen. Auf der Agenda für das Aktionärstreffen, die am Dienstag im Bundesanzeiger veröffentlicht wurde, fehlt ein Tagesordnungspunkt zu entsprechenden Neuwahlen.

Wie die Aareal Bank Mitte vergangener Woche ad hoc mitgeteilt hatte, fordert Petrus die Neubesetzung von drei der acht Sitze der Anteilseignervertreter im Kontrollgremium, darunter jenen von Aufsichtsratschefin Marija Korsch. Der Hedgefonds hat auch entsprechende Kandidaten vorgeschlagen.

Nachdem somit klar ist, dass die Aareal Bank auf das Verlangen von Petrus Advisers fürs Erste nicht eingehen will, ist nunmehr der Aktionärsaktivist, der seinen Anteil an der Bank jüngst auf 9,8% aufgestockt hat, wieder am Zug. Petrus Advisers wollte sich am Mittwoch auf Anfrage nicht zu den nächsten Schritten äußern. Viel Zeit dürfte sich der Hedgefonds, der eigenen Angaben zufolge auf sein Mitte vergangener Woche öffentlich gewordenes Schreiben noch keine Antwort erhalten hat, damit indes nicht lassen. Sollte Petrus auf dem Wege eigener Wahlvorschläge für die Hauptversammlung die Neubesetzung des Aufsichtsrates betreiben, müsste die Gesellschaft diese ohnehin bis spätestens 3. Mai einbringen, um die Frist zu wahren. In der vergangenen Woche hatte sich Petrus noch nicht in die Karten schauen lassen wollen, ob und falls ja in welcher Form die Gesellschaft auf der Hauptversammlung aktiv werden will. „Wir versuchen hier, eine konstruktive Lösung zu finden“, hatte ein Sprecher gesagt, „so konstruktiv wie möglich.“

Neben der Besetzung des Kontrollgremiums um Marija Korsch ist Petrus auch der Umfang des Vorstands sowie die variable Vergütung ein Dorn im Auge. Wie aus dem Ende März veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht, hat die Bank dem sechsköpfigen Vorstand für das vergangene Jahr insgesamt 5,9 Mill. an fixer sowie 3,7 Mill. Euro an variabler Vergütung zuerkannt; die Boni für 2019 hatten sich auf 5,2 Mill. Euro summiert. Petrus hingegen hat für das Jahr 2020, in dem die Bank einen Betriebsverlust von 75 Mill. Euro verbucht hat, eine Bonus-Nullrunde gefordert. Der Bestand an Pensionsverpflichtungen gegenüber dem Aareal-Bank-Vorstand zog 2020 von 26,4 Mill. auf 33,5 Mill. Euro an.