Aktionärsaktivist

Aareal sieht offene Fragen bei Petrus

Die Auseinandersetzung zwischen der Aareal Bank und dem Aktionärsaktivisten Petrus Advisers verlagert sich auf wertpapierrechtliches Terrain. Am Dienstag hat der Immobilienfinanzierer über offene Fragen im Zusammenhang mit korrigierten...

Aareal sieht offene Fragen bei Petrus

bn Frankfurt

Die Auseinandersetzung zwischen der Aareal Bank und dem Aktionärsaktivisten Petrus Advisers verlagert sich auf wertpapierrechtliches Terrain. Am Dienstag hat der Immobilienfinanzierer über offene Fragen im Zusammenhang mit korrigierten Stimmrechtsmitteilungen aus dem Lager von Petrus informiert, „die insbesondere auch unter dem Gesichtspunkt der gemeinsamen Abstimmung (Acting in Concert) unter Einbeziehung der BaFin noch weiter aufgeklärt werden sollen“. Zuvor hatten die Petrus-Partner Klaus Umek und Till Hufnagel sowie die Petrus Advisers Investment Fund vier neue bzw. geänderte Stimmrechtsmitteilungen bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) eingereicht. Hufnagel und der Petrus Advisers Investment Fund ließen erneut Ergänzungsverlangen zur Hauptversammlung am 18. Mai folgen, mit denen sie Neubesetzungen im Aufsichtsrat erreichen wollen. Die Bank publizierte abermals die dies ablehnende Stellungnahme des Aufsichtsrats.

Zu den Hintergründen des Manövers äußerten sich am Dienstag auf Anfrage weder die Aareal Bank noch Petrus Advisers noch die BaFin. Offenkundig geht es aber um die Frage, wie transparent die Anteilsverhältnisse zuletzt gewesen sind. So weist die Aareal Bank darauf hin, „dass die Erklärungen von Herrn Hufnagel in der Begründung seines ursprünglichen Ergänzungsverlangens im Widerspruch zu vorange­gangenen Stimmrechtsmitteilungen ge­standen hatten“. Man habe Hufnagel darauf aufmerksam gemacht, „dass die gesetzliche Folge fehlerhafter Stimmrechtsmitteilungen ein Rechtsverlust wäre“. Wie bei Juristen erläutert wird, kann ein solcher Rechtsverlust Stimmrechte, Dividendenzahlungen, aber auch Minderheitenverlangen umfassen. Den am Montag publizierten Stimmrechtsmitteilungen zufolge vereinen Hufnagel, Umek und Petrus demnach 9,4% der Anteile an der Aareal Bank auf sich. Zunächst hatte die Bank unter Berufung auf den Aktionärsaktivisten ad hoc 9,8% gemeldet.

Wie unterdessen Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen meldet, schließt sich inzwischen auch der Hedgefonds Teleios den Forderungen von Petrus nach einem personellen Umbau im Aufsichtsrat an. Teleios hält gut 5% an dem Wiesbadener Institut. Petrus und Teleios hatten sich zuvor für einen Spin-off der Tochter Aareon starkgemacht.