Italien

Abfindungsangebote gefragt

Bei der Krisenbank Monte dei Paschi di Siena wollen wesentlich mehr Mitarbeiter das Abfindungsangebot der Geschäftsführung annehmen als erwartet.

Abfindungsangebote gefragt

bl Mailand

Bei der italienischen Krisenbank Monte dei Paschi di Siena (MPS) wollen wesentlich mehr Mitarbeiter ein Abfindungsangebot der Geschäftsführung annehmen. Nach Angaben der Gewerkschaften hat die Bank 4125 konkrete Anfragen erhalten. CEO Luigi Lovaglio plante bisher den Abbau von 3500 der 21000 Stellen. Die Kosten in Höhe von 800 Mill. Euro sollen durch die gerade laufende Kapitalerhöhung um 2,5 Mrd. Euro finanziert werden. Sollten alle Abfindungsangebote angenommen werden, dürfte das rund 1 Mrd. Euro kosten. Die geplanten jährlichen Einsparungen von 270 Mill. Euro vom kommenden Jahr an fielen dann entsprechend­ höher aus. Die Gewerkschaften verlangen „dringend“ ein Gespräch mit CEO Luigi Lovaglio. Monte dei Paschi hat im Vergleich zur Konkurrenz wesentlich höhere Kosten und weist eine Aufwandsquote von 71% aus, während der Durchschnitt der anderen Finanzinstitute des Landes bei 50 bis 55% liegt.

Unterdessen läuft die geplante Kapitalerhöhung weiter. Der Aktienkurs, der aufgrund der quasi totalen Verwässerung der Anteile der bisherigen Anteilseigner massiv abgestürzt ist, lag am Donnerstag mit 2,01 Euro im Vergleich zum Vortag leicht im Plus, hat aber binnen eines Jahres 91% seines Wertes verloren. Die Optionsscheine gaben weiter nach. Der Börsenwert der fünftgrößten Bank Italiens liegt bei nur noch 20 Mill. Euro.

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