ABN Amro übernimmt Hauck Aufhäuser Lampe
ABN Amro übernimmt Hauck Aufhäuser Lampe
Niederländer wollen drittgrößten deutschen Wealth Manager schmieden
lee Frankfurt
Das chinesische Unternehmenskonglomerat Fosun hat einen Käufer für Hauck Aufhäuser Lampe gefunden. Wie der niederländische Finanzkonzern ABN Amro am Dienstag mitteilte, wird er die Privatbank für 672 Mill. Euro übernehmen und mit dem Geschäft der Frankfurter Bethmann Bank zusammenführen. Nur die Asset-Servicing-Töchter in Luxemburg und Irland verbleiben im Besitz der Chinesen.
Künftig Nummer 3 in Deutschland
Durch den Zusammenschluss werde der drittgrößte Wealth Manager auf dem deutschen Markt entstehen, sagte Hans Hanegraaf, CEO der Bethmann Bank und Sprecher der Geschäftsleitung von ABN Amro Deutschland, auf einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz. Angeführt wird der umkämpfte Markt von der Deutschen Bank, gefolgt von der Commerzbank. Bis die neue Branchengröße entsteht, wird allerdings noch einige Zeit ins Land gehen. Die Käuferin rechnet nicht vor dem ersten Quartal 2025 mit einem Abschluss der Transaktion. Bis dahin sollen die beiden Institute eigenständig bleiben.
Vorstände sollen bleiben
Hanegraaf und die aus Amsterdam angereiste Chefin der Wealth-Management-Einheit von ABN Amro, Choy van der Hooft-Cheong, unterstrichen, dass sie die Mannschaft von Hauck Aufhäuser Lampe an Bord halten wollen. Beide Institute würden auch weiterhin einen eigenen Vorstand haben, sagte van der Hooft-Cheong: „Wir wollen schließlich keine Werte zerstören.“
ABN Amro will Übernahme als Wachstumsstory verstanden wissen
Auf die Frage, wie sich die in Aussicht gestellten Kosten- und Ertragssynergien von 60 Mill. Euro nach dem Abschluss der Transaktion zusammensetzen, antwortete Hanegraaf indes ausweichend. „Bei der Übernahme handelt es sich um eine Wachstumsstory“, sagte er. Etwas mehr entlocken ließ sich van der Hooft-Cheong. Bei den Kostensynergien gehe es im Wesentlichen um Stellen im IT-Bereich und Redundanzen im Verwaltungsbereich.
„Vielversprechende Gespräche“
Die Details der Integration sollen in den kommenden Monaten ausgearbeitet werden. Michael Bentlage, CEO von Hauck Aufhäuser Lampe, bezeichnete die ersten Gespräche mit den neuen Eigentümern als vielversprechend: „Ich glaube, wir passen von der Philosophie her gut zusammen“, sagte er der Börsen-Zeitung. Unter den potenziellen Käufern sei ABN Amro der beste, den er sich vorstellen könne.
Mehrmarkenstrategie denkbar
ABN Amro ist seit 2022 als Bethmann Bank im deutschen Markt tätig. Hanegraaf deutete an, dass eine Mehrmarkenstrategie auch bei der Integration von Hauck Aufhäuser Lampe ein gangbarer Weg sein könnte.