Der Assetmanager Abrdn hat mit den Geschäftszahlen für das erste Halbjahr die Markterwartungen verfehlt. Zugleich stimmte das aus der Übernahme von Aberdeen Asset Management und Standard Life hervorgegangene Unternehmen die Anleger darauf ein, dass früher gesetzte Ziele erst später er­reicht werden. „Die derzeitige Ungewissheit an den Märkten bedeutet, dass unsere Bestrebungen für Um­satz­wachstum und eine verbesserte Cost-Income-Ratio vermutlich länger brauchen als ursprünglich erwartet“, heißt es in einer Pflichtveröffentlichung der Gesellschaft. Das be­reinigte Vorsteuerergebnis von 115 (i.V. 160) Mill. Pfund blieb um 15 Mill. Pfund unter dem Schnitt der Analystenschätzungen. Das verwaltete Vermögen schnurrte seit Jahresanfang von 542 Mrd. auf 508 Mrd. Pfund zusammen.

„Die Halbjahresergebnisse der Gruppe spiegeln im Wesentlichen das schwierige weltwirtschaftliche Um­­feld und Marktturbulenzen wider“, schrieb CEO Stephen Bird den Anlegern. „Die Stärke unserer Bi­lanz bedeutet, dass wir weiter investieren und unsere Aktionäre bedenken können.“ Die Zwischendividende wurde mit 7,3 Pence je Aktie konstant gehalten. Vermutlich gehe die Entscheidung darauf zurück, dass man etwas Positives brauche, über das man sprechen könne, schrieben die Analysten von Panmure Gordon. Der Ergebnisbeitrag der Retail-Handelsplattform Interactive Investor lag in dem einen Monat, der in das Halbjahresergebnis mit eingeflossen ist, über den Erwartungen des Managements. Dies könne weder den für die Plattform gezahlten Preis (1,5 Mrd. Pfund) noch die schwache Performance anderer Unternehmensbereiche ausgleichen, so die Analysten.