Aderlass bei Deutscher Bank

BVI: Union Investment steht bei Wertpapierfonds an der Spitze - Spezialfonds bleiben wichtigste Stütze

Aderlass bei Deutscher Bank

Keine andere Fondsgesellschaft muss in diesem Jahr so kämpfen wie die Deutsche-Bank-Tochter Deutsche Asset Management. Auf mehr als 8 Mrd. Euro belaufen sich die Abflüsse bei Wertpapierfonds, zeigt die BVI-Fondsstatistik für September.sto Frankfurt – Vor dem Hintergrund des deutlich schwächeren Fondsgeschäfts in diesem Jahr zeigt sich mit Blick auf die einzelnen Anbieter ein durchaus gemischtes Bild. Während grundsätzlich die Spezialfonds für die meisten Gesellschaften, die diese im Repertoire haben, eine sichere Bank bleiben, befinden sich die Assetmanager im Publikumsfondsgeschäft sowohl auf der Sonnen- als auch auf der Schattenseite. Ein Ausreißer – nach unten – ist in diesem Jahr die Deutsche Asset Management, die im Wertpapierfondsgeschäft bei beiden Kategorien mit mehr als 8 Mrd. Euro Nettomittelabflüssen zu kämpfen hat. Dies zeigt die aktuelle Monatsstatistik für September des Bundesverbandes Investment und Asset Management (BVI).Demnach summieren sich die Zuflüsse der Fondsanbieter seit Jahresbeginn auf 70,2 Mrd. Euro. Dies ist halb so viel wie im Rekordjahr 2015, als zum damaligen Zeitpunkt 141,8 Mrd. Euro zusammenkamen. Während die Spezialfonds auf Zuflüsse von 65,6 (i.V. 87,8) Mrd. Euro kommen und damit auf gutem Niveau bleiben, ist der Unterschied bei den Publikumsfonds frappierend: 8,7 nach 58,5 Mrd. Euro. Die Anbieter führen dies auf das volatile Marktumfeld mit dem turbulenten Jahresauftakt und den Brexit-Schock zurück. Das Mandatsgeschäft ist wie in den Vorjahren mit Abflüssen von – 4,1 (-4,4) Mrd. Euro rückläufig.Der September verlief für die Gesellschaften vergleichsweise solide. Sie sammelten fast 7 Mrd. Euro frische Gelder ein nach 7,3 Mrd. Euro im Vormonat und 8,8 Mrd. Euro im Jahr zuvor. Die Spezialfonds gingen mit 7 Mrd. Euro deutlich besser als im August mit 5,3 Mrd. Euro und gleich gut wie im Vorjahr mit 7,1 Mrd. Euro. Die Publikumsfonds schnitten dagegen weniger als halb so gut ab mit 1,1 Mrd. Euro nach 2,4 beziehungsweise 2,5 Mrd. Euro. Altersvorsorgeanbieter vornDie Hauptnachfrage nach Spezialfonds kommt im bisherigen Jahresverlauf von den Altersvorsorgeanbietern wie Versorgungswerken oder Pensionskassen, die für 24,7 Mrd. Euro der Zuflüsse sorgen. Mit 312 Mrd. Euro haben sie aber nur den zweithöchsten Bestand. Von den am stärksten in diesen Produkten investierten Versicherern (566 Mrd. Euro) kommen netto dieses Jahr nur 17,3 Mrd. Euro hinzu.Bei den Publikumsfonds bleiben am stärksten die Mischfonds gefragt mit Zuflüssen von bislang 7,1 Mrd. Euro. Offene Immobilienfonds stehen mit 4,6 Mrd. Euro an zweiter Stelle vor den Rentenfonds mit 1,7 Mrd. Euro. Die stärksten Abflüsse müssen die wertgesicherten Fonds (-2,2 Mrd. Euro) und die Aktienfonds (-1,3 Mrd. Euro) beklagen.Dabei schneiden die einzelnen Adressen bei den Publikumsfonds unterschiedlich ab. Top ist hier – wie bei Wertpapierfonds insgesamt – Union Investment (7,6 Mrd. Euro) vor Flossbach von Storch (3,1 Mrd. Euro) und Allianz Asset Management (2,9 Mrd. Euro). Größter Verlierer ist die Deutsche Asset Management (-6,7 Mrd. Euro) vor BlackRock (-3,2 Mrd. Euro). Während diese beiden Adressen jeweils mit hohen Abflüssen aus Dax-Indexfonds zu kämpfen haben, sind bei der Deutschen Asset Management zudem aktive Fonds betroffen. Auch die Abflüsse aus Spezialfonds zeigen, dass Kunden generell die Deutsche Bank meiden. Dies liegt zum einen an dem schlechten Image der Bank aufgrund der vielen Rechtsquerelen, zum anderen an den permanenten Strategievolten im Fondsgeschäft.