Aktienbasierte Vergütung erweist sich als Goldgrube

US-Banker profitieren von Kurserholung nach 2009

Aktienbasierte Vergütung erweist sich als Goldgrube

dpa-afx New York – Es war als Mäßigung gedacht, doch jetzt profitieren die Banker der Wall Street umso mehr: Nach der Finanzkrise wurden viele Boni unter Vorbehalt gestellt – statt bar bezahlten die Investmentbanken ihre Finanzprofis in Aktien, die erst nach Jahren zu Geld gemacht werden durften. Damals war die Empörung in den Banken groß, doch nach einem Bericht des Blatts “Crain’s New York Business” hat sich die Wartezeit gelohnt.In den nächsten Wochen laufen demnach viele Haltefristen für aufgeschobene Boni aus, und die Aktienkurse sind seit den Krisen-Tiefständen kräftig gestiegen. Die Sondervergütungen fallen damit viel höher aus, als wären sie seinerzeit direkt ausgezahlt worden. “Die Aktienprämien der Krisen-Ära haben sich in Gold verwandelt”, sagt Alan Johnson von der Beratungsfirma Johnson Associates “Crain’s”. Vor der Krise waren dem Blatt zufolge 25 % der Boni an Wall Street mit Haltefrist versehen, heute 75 %.Bei Goldman Sachs beispielsweise wurden “Crain’s” zufolge 2009 Aktienboni im Wert von 3,6 Mrd. Dollar ausgereicht, die ab Januar verkauft werden dürfen. Über die Dauer der Haltefrist hinweg wurde ein Kursplus von 40 % verzeichnet.Bei Citigroup, Bank of America oder Morgan Stanley sieht es nicht viel anders aus. Doch auch trotz der aufgeschobenen Vergütungen, die nun fällig werden, sind insgesamt keine großen Sprünge bei der diesjährigen Bonusrunde zu erwarten. Laut einer Studie von Johnson Associates müssen sich Aktien- und Anleihenhändler sogar auf ein Minus von bis zu 10 % zum Vorjahr einstellen. Nur Fusionsberater und Private-Equity-Spezialisten können große Zuwächse erwarten.