Aktienfonds auf Rekordkurs
Fondsverband präsentiert gemischte Quartalszahlen
Branche wächst trotz Abflüssen bei Immobilienfonds
wbr Frankfurt
Die deutsche Fondsbranche hat bis Ende September 2024 ein Vermögen von 4,4 Bill. Euro aufgebaut, was einem Anstieg von über 6% seit Jahresbeginn entspricht. Das berichtete der Fondsverband BVI in seiner Investmentstatistik.
Dabei zeigen die unterschiedlichen Fondsarten eine differenzierte Entwicklung: Aktienfonds erreichten ein Rekordvolumen von 709 Mrd. Euro, gestützt durch anhaltende Nachfrage. Rentenfonds verzeichneten mit einem Nettomittelzuwachs von 19,4 Mrd. Euro seit Jahresanfang ihre stärksten Zuflüsse seit 2012, insbesondere durch Fonds mit kurzlaufenden Anleihen, die von den gestiegenen Zinsen profitierten, so der BVI.
Hohe Abflüsse bei Immobilienfonds
Mischfonds und Immobilienfonds litten in den ersten neun Monaten des Jahres unter signifikanten Mittelabflüssen. Während die Rückflüsse bei Mischfonds 8,5 Mrd. Euro betrugen, summierten sich die Abflüsse aus offenen Immobilienfonds auf 4 Mrd. Euro, von denen knapp die Hälfte im dritten Quartal anfielen. Besonders betroffen sind Immobilienfonds, die Abwertungen hinnehmen mussten. Anleger, die ihre Immobilienfonds nach dem 21. Juli 2013 erworben haben, mussten vor der Rückgabe eine zwölfmonatige Kündigungsfrist einhalten, schreibt der BVI in seiner Mitteilung.
Weniger Geschäft mit Spezialfonds
Spezialfonds, die einen Großteil des verwalteten Vermögens ausmachen, verzeichnen ebenfalls einen Rückgang im Neugeschäft. Während sie von Januar bis September netto 13,3 Mrd. Euro erhielten, lagen die Zuflüsse im Vorjahreszeitraum bei 25,9 Mrd. Euro und waren damit fast doppelt so hoch. Ein Grund hierfür sei unter anderem, dass institutionelle Anleger wie Versicherungen festverzinsliche Wertpapiere in Zeiten steigender Zinsen vermehrt bis zur Fälligkeit halten.
Bei anderen Investoren, wie zum Beispiel Altersvorsorgeeinrichtungen, dürfte ein gestiegener Kapitalbedarf – etwa für Auszahlungen an die wachsende Anzahl von Rentnern – ein Grund für die Zurückhaltung bei Neuanlagen sein, vermutet der Fondsverband.