Trotz eines über den Erwartungen liegenden Jahresverlusts hat die Aareal Bank am Mittwoch an der Börse zweistellig zugelegt. Wie das Institut mitteilte, schloss es das abgelaufene Geschäftsjahr wegen einer hohen Kreditrisikovorsorge mit einem negativen Konzernbetriebsergebnis von 75 Mill. Euro ab. Analysten hatten im Schnitt mit einem Verlust von 63,5 Mill. Euro gerechnet.

Für das laufende Jahr signalisierte das Management große Zuversicht. Je nachdem, wie schnell sich die Wirtschaft erholt, erwartet das Institut ein positives Konzernbetriebsergebnis zwischen 125 und 200 Mill. Euro. Die Aktie war mit einem Plus von mehr als 16% der Tagesgewinner im MDax und schloss mit 22,32 Euro so fest wie seit dem Beginn des ersten Lockdowns im vergangenen Frühjahr nicht mehr.

Obwohl das Institut mit einem großen Bestand an Hotel- und Einzelhandelsimmobilien mit einem denkbar ungünstigen Portfolio in das Pandemiejahr gegangen ist, erlebte es nach Darstellung von Finanzvorstand Marc Heß im zweiten Halbjahr eine regelrechte Trendwende bei der Ertragsentwicklung. Dies spiegele die Entwicklung des Zinsüberschusses nach dem Knick in der ersten Jahreshälfte wider (siehe Grafik). Heß führte dies auf das gewachsene Portfolio, steigende Margen und nicht zuletzt die Inanspruchnahme der unter dem Kürzel TLTRO bekannten langfristigen Refinanzierungsgeschäfte der Europäischen Zentralbank zurück.

Dass am Ende dennoch ein zweistelliger Millionenverlust stand, ist vor allem der deutlich gestiegenen Risikovorsorge geschuldet. Heß zufolge ging das Institut dabei sehr konservativ vor, was allein im Schlussquartal zu einer Belastung von 177 Mill. Euro geführt habe. An dem Plan, trotz des Jahresverlusts für 2020 eine Dividende von 1,50 Euro pro Aktie auszuzahlen, hält die Aareal Bank fest. Dafür werde der Vorstand im Mai zunächst eine Teildividende von 40 Cent vorschlagen. Zwecks Ausschüttung der zweiten Tranche könne im Schlussquartal eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen werden.

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