Anleger haken Altersvorsorge ab

Union Investment: Ohne Impulse wenig Neugeschäft - Riester verbreitet

Anleger haken Altersvorsorge ab

jsc Frankfurt – Die Fondsgesellschaft Union Investment dämpft die Erwartungen für das Neugeschäft der Branche in der privaten Altersvorsorge: Insgesamt verfügen 80 % der Sparer bereits über ein entsprechendes Finanzprodukt, wie eine Umfrage zeigt. Eine Notwendigkeit, sich mit dem Thema zu beschäftigen, sehen 64 % der Befragten. Beide Werte haben sich im Vergleich zu vorherigen Umfragen kaum verändert, wie es in einer Präsentation der Gesellschaft heißt. “Konkret bedeutet dies, dass ohne weitere Impulse kein nennenswertes Neugeschäft zu erwarten ist.”Weiter zeigt die Umfrage, dass Anleger umso seltener eine Auseinandersetzung mit der privaten Altersvorsorge für notwendig halten, je älter sie bereits sind. Haben die Sparer bereits privat vorgesorgt, sehen sie nur noch in der Hälfte aller Fälle die Notwendigkeit, sich weiter mit der privaten Vorsorge zu befassen. Eine staatlich geförderte Riester-Rente haben bereits etwa vier von zehn Befragten abgeschlossen und damit ähnlich viele wie in den Umfragen zuvor. Wenn Frauen zu einem Vorsorgeprodukt greifen, handelt es sich dabei häufiger um eine Riester-Rente als bei Männern. Das zu den Genossenschaftsbanken gehörende Haus ist ein wichtiger Anbieter in der fondsbasierten Altersvorsorge. Gesetzliche Rente reicht nichtEin wichtiges Argument der Branche haben die befragten Personen bereits verinnerlicht: Die gesetzliche Rente ist aus Sicht der Sparer mit Blick auf die eigene Vorsorge zu knapp bemessen. 40 % stufen sie in ihrem Fall als “nicht ausreichend” ein, weitere 21 % und 25 % bezeichnen sie lediglich als “ausreichend” oder “weniger gut”. Das Bild bessert sich, wenn Besitzer der betrieblichen und der privaten Altersvorsorge befragt werden, die ihre jeweils zusätzliche Absicherung häufiger als “gut” oder “sehr gut” einstufen und nur vergleichsweise selten als “nicht ausreichend” bezeichnen.Insgesamt ziehen die Sparer ein positives Fazit des Drei-Säulen-Modells, also der Kombination aus gesetzlicher, betrieblicher und privater Vorsorge. Ein erheblicher Teil der Befragten stuft die eigene Absicherung insgesamt als “gut” (43 %) oder “sehr gut” (11 %) ein, während allerdings ebenfalls 11 % der Sparer sie als “nicht ausreichend” bewertet. Aus Sicht der Gesellschaft ist das Modell “nicht nur akzeptiert, sondern auch wertgeschätzt”.Vergleichsweise schwach ist die Zustimmung bei Menschen unter 30 Jahren, wo 20 % ihre Vorsorge als insgesamt “nicht ausreichend” einstufen. Die 30- bis 39-Jährigen sind mit Blick auf die eigene Lage bereits deutlich optimistischer, allerdings ändert sich der Anteil der zufriedenen Sparer mit zunehmenden Alter kaum noch.Aufgabe der Branche sei es, “potenzielle Kunden möglichst früh an das Thema und das eigene Angebot heranzuführen”, schreibt die Fondsgesellschaft. Insgesamt wurden für die Erhebung Anfang August 500 Sparer, die mindestens eine Geldanlage besitzen und über Finanzfragen entscheiden, im Alter von 20 bis 59 Jahren befragt.