Anleger stoßen Aktienfonds ab

Geldmarktfonds bluten aus - Fondsbranche hält hohes Niveau

Anleger stoßen Aktienfonds ab

sto Frankfurt – In ganz Europa haben Anleger sich im Mai, als die Börsen in Rekordlaune waren, ausgerechnet von Aktienfonds getrennt. Dies zeigt die jüngste Monatsstatistik des europäischen Fondsverbandes Efama, die am Freitag veröffentlicht wurde. Demnach betrugen die Nettomittelabflüsse für Aktienprodukte 1,4 Mrd. Euro. Damit tauchte diese Fondskategorie erstmals seit neun Monaten unter die Nulllinie.Seit September 2012 hatten die Aktienfonds nach einer langen Durststrecke wieder Gelder bei den Anlegern einsammeln können – um die Jahreswende 2012/13 herum sogar zweistellige Milliardenbeiträge pro Monat. Für den bisherigen Jahresverlauf 2013 summieren sich die Zuflüsse somit auf beachtliche 42,9 Mrd. Euro. Rentenfonds bleiben vornAllerdings stehen die Aktienfonds damit für die ersten fünf Monate lediglich an dritter Stelle. Spitzenreiter bleiben, wie schon im Gesamtjahr 2012, die Rentenfonds, die im laufenden Turnus bislang 99,3 Mrd. Euro einsammeln konnten. Sie führen auch im Mai mit 21,3 Mrd. Euro mit weitem Abstand die Absatzstatistik der für alle Anlegergruppen offenstehenden Publikumsfonds – auf europäischer Ebene nach der gleichnamigen Richtlinie Ucits-Fonds genannt – an. An zweiter Stelle im Mai wie auch im bisherigen Jahresverlauf stehen die Mischfonds mit 12,8 beziehungsweise 60,7 Mrd. Euro an Neugeldern. Diese Fondskategorie wird derzeit von Anlegern geschätzt, da diese ihre Gelder auf mehrere Assetklassen verteilen. Unterdessen kehren die Investoren den Geldmarktfonds wegen des Umfelds der niedrigen Zinsen weiter den Rücken. Die Produkte bluten langsam, aber sicher aus. Sie verloren im Mai noch einmal 5,4 Mrd. Euro, womit sich das Minus seit Jahresbeginn auf 15,3 Mrd. Euro auftürmt. Auch schon in den Vorjahren war es zu massiven Abflüssen in dieser Produktkategorie gekommen. Insgesamt blieb im Mai der Absatz bei den Publikumsfonds mit 33,6 Mrd. Euro im hohen Bereich (siehe Grafik). Empfindlicher DämpferEinen empfindlichen Dämpfer gab es im Nicht-Ucits-Bereich bei dem ansonsten milliardenschweren Geschäft mit Spezialfonds. Hier gab es nur 2,3 Mrd. Euro an Neugeldern nach 17,5 Mrd. Euro im Vormonat. Insgesamt kommen die Spezialfonds auf Nettomittelzuflüsse im bisherigen Jahresverlauf in der Größenordnung von 59,6 Mrd. Euro. Alle Nicht-Ucits-Fonds zusammen – unter anderem gehören noch die Immobilienfonds in diese Kategorie – warben 2013 bisher 71,2 Mrd. Euro ein. Das verwaltete Vermögen der Fondsbranche stieg durch die Aufwärtsbewegung an den Märkten und die Nettomittelzuflüsse auf 9,5 Bill. Euro nach 8,9 Bill. Euro Ende 2012.Auf Ebene der Gesellschaften führt J.P. Morgan die Absatzstatistik für den Monat Mai im Bereich der langfristig ausgerichteten Ucits-Fonds, also mit Ausnahme der Geldmarktfonds, an. Wie das Analysehaus Lipper mitteilte, sammelte das US-Haus netto 3,4 Mrd. Euro ein, gefolgt von den ebenfalls aus den USA stammenden Gesellschaften Franklin Templeton mit 3,2 Mrd. Euro und BlackRock mit 2,7 Mrd. Euro. Die Macht der US-Häuser in Europa wird immer größer (vgl. BZ vom 10. Juli).