Assetmanagement

Asien beflügelt Amundi

Der größte europäische Assetmanager Amundi sammelt fast doppelt so viel Geld wie erwartet ein. Das liegt an erfolgreichen Joint-Ventures in China und Indien, neuen Kunden und dem gestiegenen Interesse an risikoreicheren Produkten.

Asien beflügelt Amundi

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Asien beflügelt Assetmanager Amundi

Europas größter Vermögensverwalter sammelt doppelt so viel Geld ein wie erwartet

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Gesche Wüpper, Paris

Für Amundi ist das zweite Quartal besser gelaufen als von Analysten erwartet. Der größte europäische Assetmanager sammelte 15,5 Mrd. Euro bei Kunden an. Dagegen hatten laut einem von Amundi zusammengestellten Konsensus Analysten im Schnitt mit 8,8 Mrd. Euro gerechnet. Bei der DWS flossen im selben Zeitraum 18,7 Mrd. Euro ab. Zu verdanken hat die Crédit-Agricole-Tochter das ihren Joint Ventures in Asien, einem anhaltenden Appetit von Investoren für Risikoprodukte und neuen Kunden.

Vermögen legt zu

Das von ihr verwaltete Vermögen legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10% auf 2,156 Bill. Euro zu und erreichte einen neuen Rekord. „Amundi hat im zweiten Quartal eine sehr gute Leistung erbracht“, erklärte Amundi-Chefin Valérie Baudson. Die Ergebnisse zeigten, dass Amundi interessante Investments für ihre Kunden habe. Gefragt waren vor allem mittel- und langfristige Vermögenswerte, die 15,1 Mrd. Euro an Nettomittelzuflüssen brachten. Dabei war das Verhältnis zwischen Aktivgeschäften (8 Mrd. Euro), strukturierten Produkten, realen und alternativen Assets (1 Mrd. Euro) und Passivgeschäften (6 Mrd. Euro) nach Angaben Amundis relativ ausgeglichen.

Saisonbedingte Abflüsse bei Treasury-Produkten

Die asiatischen Gemeinschaftsunternehmen wiederum, vor allem in China und Indien, brachten 11,6 Mrd. Euro Nettomittelzuflüssen. Dagegen flossen bei Treasury-Produkten saisonbedingt 11,2 Mrd. Euro ab. Es komme jedes Jahr im zweiten Quartal zu Rückkäufen im Zusammenhang mit den Dividendenzahlungen von Unternehmen, erklärte Amundi. Die Erlöse des Vermögensverwalters erhöhten sich von 803 Mill. Euro auf 864 Mill. Euro. Das bereinigte Nettoergebnis verbesserte sich um 9,4% auf 350 Mill. Euro und übertraf damit ebenfalls die Erwartungen.

Unbeeinflusste Anleger

Amundi habe keine großartigen Veränderungen im Verhalten der Investoren gegenüber Frankreich festgestellt, nachdem die Nationalversammlung aufgelöst worden ist, erklärte Baudson. „Die Marktreaktion war sehr schwach.“ Der Vermögensverwalter habe seine Wachstumsprognose für Frankreich nicht geändert.

Nach der gerade abgeschlossenen Akquisition von Alpha Associates will Amundi die jetzt besiegelte Partnerschaft mit Victory Capital aus den USA Anfang 2025 abschließen. Dadurch steigt der französische Assetmanager mit 26,1% des Kapitals zum größten Aktionär von Victory Capital auf.