Attraktive Investmentgelegenheiten in den Schwellenmärkten aufspüren

Der "Go-anywhere-Ansatz" bei Schwellenmarktanleihen-Investments

Attraktive Investmentgelegenheiten in den Schwellenmärkten aufspüren

Von Claudia CalichFondsmanagerin des M&G Emerging Markets Bond FundIch denke, dass bei der Anlage in Anleihen aus Schwellenmärkten (EM) zwei Elementen eine Schlüsselrolle zukommt, um die Erträge zu maximieren: Zum einen kommt es auf die richtige Mischung aus Staats- und Unternehmensanleihen in lokalen und in “harten” Währungen an (d.h. ausländische Währungen wie z.B. der US-Dollar), und zum anderen ist die sorgfältige Länder- und Titelauswahl von Bedeutung.Dabei ist es wichtig, dass mir der flexible Investmentansatz des M&G Emerging Markets Bond Fund uneingeschränkte Allokationen erlaubt und das Portfolio dabei auf die drei wichtigsten EM-Sub-Anlageklassen zugreift. Dies sind erstens in lokalen Währungen denominierte Staatsanleihen aus Schwellenmärkten, zweitens ebendiese Titel, aber in Hartwährungen, und drittens Unternehmensanleihen aus Schwellenmärkten, die in Hartwährungen begeben sind.Auf diese Art und Weise kann ich nicht nur aktiv die Sensitivität des Fonds gegenüber Zinsänderungen (auch als Duration bekannt) managen, sondern auch das Kreditrisiko (das Risiko des Portfolios hinsichtlich der Fähigkeit von Unternehmen zur Schuldentilgung) und die Währungspositionierung. Diese drei Hebel erwirtschaften die Fondserträge. So würde ich beispielsweise das Kreditrisiko im Portfolio erhöhen, wenn ich der Meinung wäre, dass EM-Unternehmensanleihen für ein sehr geringes zusätzliches Risiko eine höhere Rendite abwerfen würden als EM-Staatsanleihen. Umgekehrt würde ich Staatsanleihen mit höherer Bonität kaufen, wenn mein Ausblick für Unternehmensanleihen vorsichtiger oder die Risiko-Ertrags-Merkmale für Staatsanleihen positiver werden würden.Diese Freiheit erlaubt es mir, mich entlang des gesamten EM-Kredit-und Durationsspektrums zu bewegen und so die existierenden Marktbedingungen auszunutzen und das Fondsengagement bei Schwellenmarktwährungen zu streuen. Da der Fonds an keine Benchmark gebunden ist, bin ich durch diesen Ansatz in der Lage, nur in Bereiche zu investieren, die ich für attraktiv halte, während ich Marktbereiche, deren Ausblick weniger günstig ist, vermeiden kann. Dies erlaubt mir wiederum, ein diversifiziertes Portfolio mit den “besten Anlageideen” aus den globalen Märkten für Schwellenmarktanleihen zu konstruieren. Ziel ist es, in unterschiedlichen Marktumfeldern eine gute Wertentwicklung zu erzielen.Mein Investmentansatz mischt hohe Überzeugungen zu makroökonomischen Faktoren mit tief greifenden Analysen zur Bonität der Emittenten. Meine Makro-Bewertung beginnt mit den globalen Konjunktur- und Marktaussichten sowie dem Risikoprofil der unterschiedlichen Volkswirtschaften. Anschließend bewerte ich dann die individuellen Staats- und Unternehmensanleihen aus Schwellenländern, um die attraktivsten Investmentchancen zu identifizieren. Bei Ersteren zählen die Liquidität, Solvenz, Zahlungsbilanzen und politischen Faktoren zu den entscheidenden Überlegungen, während meine Unternehmensanalysen die Eigentumsverhältnisse, das Geschäftsrisiko sowie das finanzielle Risiko beleuchten.Die Möglichkeit für Investments in EM-Unternehmensanleihen gibt dem Fonds ein deutlich weiteres Anlagespektrum. Diese Anlagen können im Vergleich zu anderen Fonds, die auf eine wesentlich kleinere Zahl an Emittenten aus Schwellenmärkten beschränkt sind, potenziell das Risiko-Ertrags-Profil verbessern. Tatsächlich war die Subkategorie EM-Unternehmensanleihen im letzten Jahrzehnt ein besonders schnell wachsendes Segment im Anleihenuniversum und bietet mittlerweile über Regionen und Branchen weit gestreute Anlagegelegenheiten.In Bezug auf das Marktumfeld der jüngsten Zeit wirkten sich die wesentlichen Stimmungsfaktoren sowohl in den Schwellenmärkten als auch in den Industriestaaten aus. Beispielsweise konzentrierte sich ein großer Teil der Aufmerksamkeit gegen Ende des zweiten Quartals auf die Folgen des unerwarteten Brexit-Votums. Zu den negativen Erwägungen der Investoren gehörten schwächere Wachstumsaussichten für Großbritannien und Europa sowie die Möglichkeit einer potenziellen globalen Ansteckungsgefahr, u.a. für die Konjunkturlage in den Schwellenländern. Jegliche Maßnahme in Richtung Handelsprotektionismus im Anschluss an das britische EU-Referendum wäre ebenfalls eine Sorge für die Aussichten von Schwellenmärkten.Andererseits machen es die unsicheren Aussichten im Anschluss an das EU-Referendum wahrscheinlicher, dass die Zinsen in wichtigen Märkten wie u.a. den USA für länger auf dem derzeit niedrigen Niveau bleiben sollten. In der Eurozone hat das jüngst stark ausgedehnte Konjunkturprogramm der Europäischen Zentralbank die Zinsen in der Region weiter in den negativen Bereich gedrückt. Dieser Hintergrund gab gegen Ende des zweiten Quartals der Stimmung von Investoren eine gewisse Unterstützung, d.h. in Bezug auf Anleihenbereiche mit höheren Renditen wie z.B. die globalen Schwellenmärkte.Zu den wichtigsten Investmentthemen für den Fonds gehörte zum Jahresanfang 2016 eine Erhöhung der Allokation von Schwellenmarktanleihen in lokalen Währungen, nachdem die Wertentwicklung in den vorhergehenden Quartalen hinter den Erwartungen zurückgeblieben war. Meiner Meinung nach sind ihre Bewertungen auf ein Niveau gefallen, das nun interessante Einstiegspunkte bietet, und wir haben dem Portfolio einige neue Positionen hinzugefügt.Hinsichtlich der Vermögensallokation des Fonds machten in lokalen Währungen denominierte Anleihen gegen Ende des zweiten Quartals ca. 21% aus, Assets in Hartwährung kamen auf rund 76% (siehe Grafik). Ich habe zwar die Gewichtung von lokalen Währungen seit Jahresbeginn erhöht, doch gleichzeitig eine umfassende Allokation zum US-Dollar beibehalten. Weitere US-Zinserhöhungen sind zwar vorerst auf Eis gelegt, doch sollte sich der Dollar angesichts bestimmter Faktoren wie beispielsweise die relativ starke US-Wirtschaft in meinen Augen weiterhin gut entwickeln. Zu den größeren Allokationen bei lokalen Währungen gehörten gegen Ende Juni die indische Rupiah, der mexikanische Peso, die indonesische Rupiah und der russische Rubel.Wie immer bei der Anlage in Schwellenmärkten bin ich der Ansicht, dass ein flexibler Investmentansatz auch in Zukunft die Schlüsselrolle spielen wird. Ich werde die Fondsallokationen auch weiterhin auf die Segmente verteilen, in denen ich die besten relativen Werte sehe, und Bereiche bzw. Länder meiden, deren Aussichten mir fraglich erscheinen. Diese Strategie kann in meinen Augen immer noch ausgewählte, attraktive Investmentgelegenheiten in den Schwellenmärkten aufspüren.Der Wert der Anlagen und die daraus erzielten Erträge führen zu einem Anstieg oder zu einer Reduzierung des Fondspreises. Es gibt keine Garantie dafür, dass das Anlageziel des Fonds erreicht wird, und möglicherweise erhalten Sie den ursprünglich investierten Betrag nicht zurück. Die in diesem Text zum Ausdruck gebrachten Ansichten sollten nicht als Empfehlung, Beratung oder Prognose aufgefasst werden. Der Fonds ermöglicht die weitgehende Verwendung von Derivaten.Wechselkursschwankungen werden sich auf den Wert Ihrer Anlage auswirken. Der Fonds wird in Schwellenmärkte investieren, in denen häufiger größere Kursschwankungen auftreten als in entwickelten Ländern, da sie allgemein kleiner und weniger liquide sind und empfindlicher auf wirtschaftliche und politische Faktoren reagieren. Ungünstige Markt- und politische Bedingungen in einem Schwellenmarktland können auf weitere Länder der Region übergreifen. Beim Kauf und Verkauf solcher Anlagen durch den Fonds können unter außerordentlichen Umständen Schwierigkeiten auftreten, unter anderem bei der Überweisung von Erlösen oder erwirtschafteten Erträgen und/oder bei der Bewertung der Vermögenswerte.Solche Faktoren können dazu führen, dass der Handel mit Anteilen des Fonds vorübergehend ausgesetzt wird. Der Wert des Fonds fällt, wenn der Emittent eines gehaltenen festverzinslichen Wertpapiers nicht in der Lage ist, Erträge zu zahlen oder seine Schulden zurückzuzahlen (der sogenannte Zahlungsausfall). Festverzinsliche Wertpapiere, die höhere Erträge zahlen, haben aufgrund des erhöhten Ausfallrisikos in der Regel ein niedrigeres Kreditrating. Je höher das Rating ausfällt, desto unwahrscheinlicher ist es, dass der Emittent seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt. Ratings unterliegen jedoch Änderungen.