Auch DekaBank zeigt Interesse an Berlin Hyp
fir Frankfurt
In den Verkaufsprozess um die Berlin Hyp kommt Schwung. Nachdem bereits die Landesbanken Helaba und LBBW vorläufige Gebote für den Immobilienfinanzierer abgegeben haben sollen, wie bereits vor Tagen zu erfahren war, zeigt sich nun auch die DekaBank interessiert. Das Wertpapierhaus der deutschen Sparkassen-Finanzgruppe, das auch in der Gewerbeimmobilienfinanzierung tätig ist, und der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) wollten sich am Donnerstag nicht dazu äußern. Finanzkreise gehen jedoch davon aus, dass die Deka ein Angebot für die Berlin Hyp sondiert, wie sie gegenüber der Börsen-Zeitung deutlich machten. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte zuerst über das Interesse des Instituts berichtet.
Holding in Auflösung
Die Sparkassen-Finanzgruppe hatte am Montagabend erklärt, die in ihrem Eigentum befindliche Landesbank Berlin Holding auflösen zu wollen und einen Verkauf der unter dem Holdingdach befindlichen Berlin Hyp innerhalb des Sparkassenlagers zu erwägen (vgl. BZ vom 31. August). Auch die Selbständigkeit des Instituts verbleibe als Option, hieß es weiter. Für die ebenfalls zur Landesbank Berlin Holding gehörenden Berliner Sparkasse ist dem DSGV zufolge eine Veräußerung kein Thema. Begründet wurde die beabsichtigte Auflösung der Landesbank Berlin Holding damit, regulatorische Kosten einsparen zu können. Verbindliche Angebote für die Berlin Hyp seien bis Oktober zu erwarten, war unbestätigten Informationen zu entnehmen.
Spekuliert wird, ob der angedachte Verkauf der Berlin Hyp möglicherweise im Zusammenhang mit der Schaffung eines künftigen Sparkassenzentralinstituts steht. DSGV-Präsident Helmut Schleweis hatte Helaba und Deka als Nukleus eines solchen Instituts in Erwägung gezogen. Später war auch die Berlin Hyp ins Spiel gebracht worden. Wegen der Coronakrise kamen zu Beginn des vergangenen Jahres Gespräche zwischen Helaba und DekaBank zum Erliegen.
Berlin Hyp und DekaBank stehen komplett im Eigentum der Sparkassen-Finanzgruppe, die Helaba befindet sich zu 88% in Sparkassenhand. Thüringen und Hessen halten die restlichen 12%. Ein Zusammenschluss von zwei oder allen drei Instituten wäre deshalb einfacher zu bewerkstelligen als unter Beteiligung anderer Landesbanken. Der Freistaat Bayern ist zu 75 % Anteilseigner der BayernLB, Baden-Württemberg und Stadt Stuttgart halten knapp 60% an der LBBW, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt 62% an der Nord/LB.