Thorsten Pötzsch

Aufpasser

Um klare Worte ist Thorsten Pötzsch selten verlegen. Der Exekutivdirektor des Geschäftsbereichs Abwicklung der Finanzaufsicht BaFin, der seit Anfang 2018 auch für Geldwäscheprävention und die Verfolgung unerlaubter Geschäfte zuständig ist, kennt...

Aufpasser

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Um klare Worte ist Thorsten Pötzsch selten verlegen. Der Exekutivdirektor des Geschäftsbereichs Abwicklung der Finanzaufsicht BaFin, der seit Anfang 2018 auch für Geldwäscheprävention und die Verfolgung unerlaubter Geschäfte zuständig ist, kennt seine Pappenheimer in der Finanzbranche und redet ihnen nach eigenem Bekunden unmissverständlich ins Gewissen. Gilt die BaFin zwar insbesondere seit dem Wirecard-Desaster oft als zahnloser Tiger ohne Durchschlagskraft, so weiß doch der 57-jährige Jurist seine Kompetenzen zu nutzen: Wenn er den Eindruck hat, dass eines der von der BaFin betreuten Institute zu wenig in der Geldwäscheprävention tut, wird der Aufpasser Pötzsch das zunächst kundtun und im Falle des Nichtbefolgens ahnden. Jüngst erwischte es N26, derer sich nach unbefriedi­gender Geldwäscheprävention ein Sonderbeauftragter­ annimmt. Das Mandat des 2018 bei der Deutschen Bank eingesetzten Kontrolleurs verlängerte die BaFin im April.

Der gebürtige Essener hatte nahezu ein Vierteljahrhundert in den Bundesministerien der Justiz und Finanzen sowie im Bundeskanzleramt gearbeitet. Bevor er zur BaFin stieß, war er etwa zwei Jahre Mitglied des Leitungsausschusses der Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA). Seit dem Abgang von Elisabeth Roegele, die Ende Januar um des „personellen Neuanfangs“ der BaFin willen als Exekutivdirektorin weichen musste, ist Pötzsch kommissarisch auch für Wertpapieraufsicht zuständig.

     (Börsen-Zeitung,

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