Aufsicht fordert Überblick über Cyber-Vorfälle

Gemeinsamer Daten-Pool soll Versicherern als Grundlage für Produkte dienen

Aufsicht fordert Überblick über Cyber-Vorfälle

bn Frankfurt – Europas Versicherungsaufsicht EIOPA fordert die Entwicklung eines Cybersicherheitsrahmenwerks für den Kontinent samt eines Daten-Pools als Grundlage für entsprechende Produkte der Assekuranz. Als Erstes müsse es dabei darum gehen, den standardisierten Rahmen für ein Berichtswesen zu Cybervorfällen zu entwickeln, um eine gemeinsame Nutzung anonymisierter Daten zu ermöglichen, erklärte EIOPA-Chairman Gabriel Bernardino am Dienstag auf der Jahreskonferenz der Behörde in Frankfurt. Versicherer und Rückversicherer könnten auf dieser Basis sodann angemessene Preis- und Risikomanagementmodelle entwickeln.Dem Markt für Cyberversicherungen wird starkes Wachstum in Aussicht gestellt. In den USA seit Längerem etabliert, muss sich der Markt für entsprechende Deckungen in Europa erst noch entwickeln. Auch deshalb legen es Schätzungen nahe, dass das globale Bruttobeitragsvolumen für Cyberversicherungen, das 2017 bei 3 Mrd. Dollar lag, bis 2023 auf 23 Mrd. Dollar anziehen wird. “Ich glaube zudem, dass wir eine europäische Lösung für extreme und systemische Cyberrisiken benötigen”, fügte Bernardino hinzu. Diese Lösung könnte andere Extremereignisse wie Naturkatastrophen und Terrorismus umfassen.Die Digitalisierung und zugehörige Innovation dürften nicht zulasten guter Ergebnisse für Versicherte gehen, sagt er. “Unsere Liaison mit Technologie hat uns jedoch verwundbar für eine steigende Zahl von immer ausgeklügelteren Cyberattacken gemacht.” Also müsse die Aufsicht mit einem “vernünftigen” Rahmenwerk in der Cybersicherheit einen Standard setzen. Dies schließe auch “einen gemeinsamen europäischen Ansatz” ein, der Cyberversicherungen als Wegbereiter eines digitalen Binnenmarktes in Europa umfassen solle.Die europäische Bankenaufsicht ist angesichts von Cyberrisiken derweil bereits vor Längerem aktiv geworden. Seither müssen Großbanken alle schwerwiegenden Sicherheitsvorfälle melden. Zudem sollen sich große Finanzdienstleister laut EU-Vorgaben künftig simulierten Hackerattacken von externen Dienstleistern stellen, um ihre IT auf Schwachstellen abzuklopfen. – Bericht Seite 4