Aufsicht schränkt CFD-Geschäft ein

Aktien von CMC Markets und IG Group brechen dramatisch ein

Aufsicht schränkt CFD-Geschäft ein

hip London – Die britische Finanzaufsicht hat Einschränkungen des Geschäfts mit Differenzkontrakten (Contracts for Difference, CFD) angekündigt. Wie die Financial Conduct Authority (FCA) unter Berufung auf eine repräsentative Stichprobe mitteilt, haben 82 % der Kunden mit solchen Produkten Geld verloren. “Wir sind ernsthaft besorgt, dass eine wachsende Zahl von Kleinanlegern mit CFD-Produkten handelt, ohne die damit verbundenen Risiken hinreichend zu verstehen”, sagte Christopher Woolard, Executive Director of Strategy & Competition bei der Aufsichtsbehörde. Sie könnten deshalb “schnell große und unerwartete Verluste” erleiden.Die Aktienkurse von CFD-Handelsplattformen brachen nach Bekanntwerden der Absichten des Regulierers dramatisch ein. CMC Markets verbilligten sich um 38 % auf 115 Pence. IG Group gaben um 39 % auf 485,10 Pence nach. Plus 500 verloren 28 % auf 366,50 Pence.Das Internet hatte der Branche zu einem nie da gewesenen Aufschwung verholfen. Wer CFD kauft, hat damit nicht etwa das zugrunde liegende Asset – etwa eine Aktie oder Devisen – erworben, sondern lediglich einen Wettschein auf dessen Wertentwicklung. So lässt sich, je nach Kreditwürdigkeit, mit extremem Hebel auf Kursbewegungen setzen. Der FCA zufolge wurden Retailkunden Hebel von mehr als 200 : 1 angeboten. Sie will nun den Hebel für Kleinanleger mit weniger als zwölf Monaten Erfahrung mit CFDs auf 25 : 1 verkürzen. Für alle anderen Retailkunden soll eine Obergrenze von 50 : 1 gelten.CFD haben selbst keinen Nominalwert, keine normierte Laufzeit oder Kontraktgröße. Alles kann von den Kontrahenten frei verhandelt werden. Wer CFD handelt, muss eine Sicherheitsleistung (Margin) auf die zugrunde liegende Position hinterlegen. Sie macht nur einen kleinen Teil des tatsächlichen Werts des Basiswerts aus, was es auch Kleinanlegern ermöglicht, den ganz großen Hebel anzusetzen. Die Funktionsweise entspricht der eines Total Return Swap. Wer falschliegt, muss – anders als bei Aktien- oder Optionsgeschäften – nachschießen.Die IG Group bemängelte, dass Firmen, die das sogenannte EU-Passporting nutzten, um britischen Kunden CFDs zu verkaufen, von den Vorschlägen der FCA nicht betroffen seien. Alles in allem könne sich das Vorgehen der Behörde jedoch positiv für die Kunden auswirken.