Der Aufsichtsrat der Aareal Bank hat die Rücktrittsforderung des Großaktionärs Petrus Advisers gegenüber der Chefkontrolleurin Marija Korsch und weiteren Aufsichtsräten als Ergänzungsantrag zur Hauptversammlung am 18. Mai erneut zurückgewiesen. In seiner Stellungnahme zum Ergänzungsantrag schrieb das Kontrollgremium, die von dem Investor geforderte Neubesetzung von drei der acht Anteilseignersitze entbehre „jeglicher Grundlage“. Den Aktionären em­p­fahlen die Aufseher eine Ablehnung der Vorschläge.

Der Londoner Hedgefonds Petrus Advisers beziehungsweise dessen Partner Till Hufnagel und Klaus Umek halten über Aktien (siehe Grafik) sowie Finanzinstrumente seit Ende März 9,42% an dem Wiesbadener Immobilienfinanzierer. In seinem Ergänzungsantrag hatte der aktivistische Aktionär gefordert, dass die Aufsichtsratsvorsitzende Korsch, deren Amtszeit noch bis 2023 läuft, ihren Posten vorzeitig niederlegen soll, und hatte als Ersatz den ehemaligen Unicredit-Manager Theodor Laber vorgeschlagen.

Zudem schlägt der Hedgefonds die Österreicherin Marion Khüny vor, die im Aufsichtsrat der Erste Group sitzt und früher bei der Commerzbank beschäftigt war, sowie den ehemaligen Zurich- und Swiss-Re-Manager Thomas Hürlimann. Diese sollten seiner Ansicht nach die jetzigen Kontrolleure Christoph von Dryander (früherer Co-General-Counsel der Deutschen Bank) sowie Dietrich Voigtländer (Vorsitzender des Technologie- und Innovationsausschusses sowie Ex-Vorstandschef von Portigon) ersetzen.

Wie der Aufsichtsrat betonte, dauere die rechtliche Prüfung der Zulässigkeit des Ergänzungsantrags „aufgrund von Widersprüchen der von Herrn Hufnagel gegebenen Informationen mit früheren Stimmrechtsmitteilungen“ noch an. Weiter hieß es, der Aufsichtsrat habe nach wie vor keine Zweifel „an den umfassenden persönlichen und fachlichen Kompetenzen sowie der Integrität dieser Mitglieder des Aufsichtsrats“. Daher gebe es für eine Neubesetzung des Gremiums keinen Anlass, zumal Petrus auch keine Gründe genannt habe, weswegen die Arbeit von Korsch und den beiden anderen Aufsichtsräten zu beanstanden sei. Der Hedgefonds sowie die Aareal Bank liegen schon lange im Clinch miteinander über die strategische Ausrichtung. Weiter schrieb der Aufsichtsrat, dass die im Fokus stehenden Aufsichtsräte alle „mit überwältigender Mehrheit“ und teils erst vergangenes Jahr gewählt worden seien. Das Kompetenzprofil des Aufsichtsrats sei in seiner bisherigen Zusammensetzung ausgewogen.

Der Aufsichtsrat wies in seiner Stellungnahme auch den Vorwurf des Aktionärs, es fehle der Aareal Bank an einer nachhaltigen Strategie, zurück. Die Aareal Bank habe sich mit der zu Jahresbeginn kommunizierten Überarbeitung der Strategie „Aareal Next Level“ für ein verändertes Umfeld nach der Corona-Pandemie fit gemacht, hieß es.

Wertberichtigt Seite 8