Auxmoney gelingt Verbriefung
Von Antje Kullrich, Köln
Auxmoney ist nach eigenen Angaben die erste Verbriefung von Konsumentenkrediten seit Monaten in Europa gelungen. Die Transaktion sei mit einem Volumen von 350 Mill. Euro am Kapitalmarkt platziert worden, sagte CEO Raffael Johnen der Börsen-Zeitung. Rund 30 institutionelle Investoren hätten sich an der Verbriefung „Fortuna 2023-1“ beteiligt, darunter große Banken, Versicherer, Pensionskassen und Fonds.
Die Nachfrage sei hoch, die Emission mehrfach überzeichnet gewesen. „Im Ergebnis konnte das ursprüngliche Pricing über alle Tranchen hinweg im Laufe des Bookbuildings deutlich verbessert werden.“ Für die größte mit „AAA“ geratete Tranche gibt es 80 Basispunkte über Euribor. Für Auxmoney ist es die bislang größte Verbriefung, die insgesamt 48000 Kredite enthält. Bereits in den beiden Vorjahren hatte die in Düsseldorf ansässige Kreditplattform erfolgreich Konsumentenkredite an den Kapitalmarkt weitergereicht. Die Transaktionen laufen über die Tochter Auxmoney Investments in Dublin. „Die Verbriefung setzt Kapital frei, das wir reinvestieren können“, benennt Johnen einen der Vorteile. Die Auxmoney-Transaktion ist zudem als Social Bond konzipiert.
Auxmoney hat sich mittlerweile voll auf institutionelle Geldgeber fokussiert. Das Fintech, das bereits seit 2007 existiert, hatte ursprünglich auf „Peer-to-Peer-Lending“ gesetzt. Privatanleger hatten über Auxmoney als Plattform Darlehen an private Kreditnehmer vergeben. Wesentlicher Bestandteil des Auxmoney-Geschäftsmodells ist bis heute ein eigenes Scoring-Modell für die Bewertung der Bonität der Kunden. Damit, so wirbt die Plattform seit Jahren, bekämen auch Menschen Darlehen, die bei konventionellen Banken durch das Raster fielen.
Das Umsatzziel von 100 Mill. Euro im vergangenen Jahr hat Auxmoney nach Angaben von Johnen erreicht – was einem Anstieg um rund 50% im Vergleich zum Jahr zuvor entspricht. Auf der Agenda steht für das laufende Jahr weiteres Volumenwachstum. „Unser Plan ist, in diesem Jahr die Grenze von 1 Mrd. Euro Kreditvolumen im Neugeschäft zu knacken.“ Die Zinswende bremst das Geschäft dabei kaum. Die Nachfrage sei hoch, bemerkte der Auxmoney-CEO, ergänzt aber: „Wir sind schon restriktiver geworden.“ Er betont aber auch, dass derzeit keine erhöhten Ausfälle zu verzeichnen seien.
Insgesamt hat die Plattform seit Gründung mehr als 3,5 Mrd. Euro an Darlehen vergeben, aufgeteilt in eine knappe halbe Million einzelner Kredite. Das Fintech gehört seit 2020 mehrheitlich dem US-Finanzinvestor Centerbridge. Die Gesellschaft hatte damals 150 Mill. Euro Eigenkapital in den Kredit-Marktplatz gepumpt. Centerbridge gehörte auch zum Konsortium, das im vergangenen Jahr die Aareal Bank übernommen hat.