Axa: Zahl der Fondsbesitzer steigt
Die Deutschen zeigen einer Studie zufolge seit längerer Zeit erstmals wieder größeres Selbstbewusstsein bei Finanzthemen. Allerdings haben sich die tatsächlichen Kenntnisse nur unwesentlich verbessert. Dies zeigt die alljährliche Umfrage von Axa Investment Managers Deutschland.sto Frankfurt – Erstmals seit Ausbruch der Finanzkrise ist die Zahl der Fondsbesitzer in Deutschland wieder gestiegen und hat das Vorkrisenniveau erreicht. Dies ergab die jüngste Runde der alljährlichen Umfrage der Fondsgesellschaft Axa Investment Managers Deutschland. 19 % der 1 000 befragten Personen in Deutschland gaben an, dass sie Fondsanteile besäßen, zwei Prozentpunkte mehr als bei der Vorjahresbefragung.Auch wenn dies ein Fortschritt ist, so bleibt die Zahl der Fondsbesitzer damit weiterhin sehr überschaubar. Zumal aus der Umfrage nicht hervorgeht, welche Summen investiert sind. Laut Bundesbank ist in den letzten Jahren der Anteil des Geldvermögens der privaten Haushalte in Fonds von 12 % zu Spitzenzeiten auf 8 % zurückgegangen.Insbesondere diejenigen, die über ein hohes Haushaltseinkommen verfügen, bejahten häufiger als in der vorherigen Erhebung von Axa, dass sie in Fonds investiert sind (siehe Grafik). Auch in puncto Kenntnisse über die Grundzüge von Fonds bescheinigt die Investmentgesellschaft den Deutschen gewisse Fortschritte, wobei erhebliche Wissenslücken bleiben. Der eigens entwickelte Wissensindex liegt erstmals seit 2008 wieder bei dem Indexstand von 50. Maximal waren hier 53 Punkte bei der ersten Umfrage im Jahr 2006 erreicht worden. “Die Deutschen fühlen sich wieder sicher bei Finanzthemen, es gibt ein neues Selbstbewusstsein”, konstatiert Karin Kleinemas, Head of Marketing, Communications & Brand Northern Europe. Irrige AnnahmenVor allem Männer und Besserverdienende sind der Meinung, dass sie sich besser als zuvor in finanziellen Angelegenheit auskennen – in diesen Gruppen ist auch der Fondsbesitz vergleichsweise hoch. Allerdings stimmen Selbsteinschätzung und tatsächliches Wissen nicht überein. So weiß noch nicht einmal jeder dritte Befragte, dass Rentenfonds und Anleihefonds deckungsgleich sind. 40 % glauben sogar, dass ein Rentenfonds den Namen trägt, weil er zu Absicherung der gesetzlichen Rente sorgt. Und nur wenige wissen über die Besonderheit des Sondervermögens Bescheid, nämlich dass dieses bei einer Insolvenz des Anbieters geschützt ist. Nur 29 % kreuzten dies als eine zutreffende Aussage über Fonds an. Selbst Fondsbesitzer wussten dies kaum besser (33 %).Dies zeigt, dass das Wissen über Fonds wie auch über andere Finanzthemen hierzulande stark verbesserungsbedürftig bleibt. “Nach über 20 Jahren Fondsvertrieb ist es uns immer noch nicht gelungen, den Leuten die Grundcharakteristika eines Fonds verständlich zu machen”, so Geschäftsführer Uwe Diehl.Die Informationsbeschaffung in Sachen Finanzen findet nach Angaben der Befragten wie in den Vorjahren hauptsächlich über Finanzberater (54 %), Gespräche im persönlichen Umfeld (53), Printmedien (44) oder Fernsehen (41) statt. Dabei ging das Renommee der Berater allerdings stark zurück, bei der vorherigen Erhebung waren sie von 62 % der Umfrageteilnehmer als wichtigste Quelle genannt worden. Mehr als ein Fünftel der Befragten wäre sogar bereit, für eine Verbesserung der Kenntnisse zu bezahlen. Annähernd drei Viertel der Befragten sind der Überzeugung, dass es vertiefte wirtschaftliche Kenntnisse dazu braucht, um in Fonds zu investieren.