BaFin erwartet turbulente Schlussphase des Bilanztests

Präsidentin König prognostiziert "noch die eine oder andere Korrekturschleife"

BaFin erwartet turbulente Schlussphase des Bilanztests

bn Frankfurt – Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) erwartet eine turbulente Schlussphase des EZB-Bilanztests. Nachdem die Notenbank den 130 teilnehmenden Banken am gestrigen Donnerstag die endgültigen Ergebnisse zugestellt hat, prognostiziert BaFin-Präsidentin Elke König “noch den einen oder anderen Holperer”. Im Gespräch mit der Börsen-Zeitung sagt sie: “Dass man bei 130 Banken und so vielen Angaben alle Daten im Template richtig eingetragen hat, grenzte ja an ein Wunder. Daher wird es vor Publikation der Daten am Wochenende sicher noch die eine oder andere Korrekturschleife geben.”Den Banken bleibt nicht viel Zeit, um etwaigen Korrekturbedarf zu monieren. Bis zum morgigen Samstag sollen sie einer Veröffentlichung ihrer Ergebnisse zustimmen, damit die Notenbank die Resultate am Sonntagmittag nach einer Sitzung des EZB-Rates publizieren kann. König geht davon aus, dass den Banken 48 Stunden reichen werden, um die Angaben zu überprüfen: “Die Institute wissen ja inzwischen, wo sie hingucken müssen. Zudem sind bewusst weitere 24 Stunden bis zur Veröffentlichung eingeplant. Damit bleibt hoffentlich hinreichend Zeit zur Qualitätssicherung und für Nachfragen.” Der Sonntag werde spannend, prophezeit sie: “Es wird ganz sicher Punkte geben, von denen man sagen wird, dass die EZB sehr konservativ gerechnet hat.”Seit Beginn des einjährigen Bilanztests der EZB stehen Methodik und Ablauf in der Kritik, angefangen von der Rolle des EZB-Beraters Oliver Wyman über den Einsatz pauschaler Annahmen bis hin zur Frage der Bewertung von Schiffsrisiken. “Hat es geholpert? Na ja, an vielen Ecken und Enden”, räumt König ein. Insgesamt aber sei das Ziel erreicht worden: “Wir haben trotz aller Hektik, die zum Schluss herrscht, alles in allem eine solide Überprüfung der Bilanzen, und wir haben ernstzunehmende Stresstestergebnisse.” Auch bei Zusammenführung von Bilanzanalyse und Stresstest habe man, obwohl es vorübergehend danach ausgehen habe, letztlich “keine große Gleichmacherei” betrieben. Nach dem Bilanztest geht am Dienstag übernächster Woche die direkte Aufsicht über die wichtigsten Banken Eurolands auf die EZB über.—– Schwerpunkt Seite 4