Structured-Alpha-Fonds

BaFin fordert von Allianz Lehren aus Hedgefonds-Streit

Nachdem Fondsmanager der Allianz Global Investors US-Investoren mutmaßlich über die wahren Risiken bestimmter Hedgefonds getäuscht hatten und der Skandal später aufflog, fordert nun die Aufsicht offenbar bessere Kontrollen vom Versicherer ein.

BaFin fordert von Allianz Lehren aus Hedgefonds-Streit

Reuters/BZ München – Die deutsche Finanzaufsicht BaFin zieht nach dem Hedgefonds-Skandal in den USA bei der Allianz offenbar die Daumenschrauben an. Die Aufsicht habe den Versicherer dazu aufgefordert, seine internen Kontrollmechanismen zu verbessern und die Verantwortlichkeiten klarer zu regeln, sagte eine mit den Vorgängen vertraute Person am Freitag. „Es liegt auf der Hand, dass es daraus Konsequenzen geben muss“, sagte der Insider. Die BaFin habe der Allianz eine Frist gesetzt, die Forderungen umzusetzen.

Die „Wirtschaftswoche“ hatte über das entsprechende Schreiben an den Versicherer als erste berichtet. Die BaFin wollte sich dazu nicht äußern und verwies auf ihre Verschwiegenheitspflicht. Ein Allianz-Sprecher äußerte sich dazu ebenfalls nicht.

Der „Wirtschaftswoche“ sagte ein Sprecher laut Bericht, der Münchner Versicherer erfülle „immer höchste Risikomanagement- und Compliance-Standards“ und arbeite an kontinuierlichen Verbesserungen.

Bereits vergangenen September war durchgesickert, dass die Bonner­ Behörde eigene Ermittlungen zu dem Fall gestartet hatte. Die Hedgefonds-Affäre der Allianz war damals noch nicht lange bekannt. Die unter dem Namen „Structured Alpha“ aufgelegten Hedgefonds der Tochter Allianz Global Investors hatten Milliardenverluste erlitten, als die Märkte im ersten Corona-Schock in die Knie gingen­. Das US-Justizministerium warf dem Chef-Investor für mehrere dieser Fonds und zwei seiner Fondsmanager vor, die Investoren über Jahre hinweg getäuscht zu haben, indem sie die Entwicklung der Fonds und die darin verborgenen Risiken mit gefälschten Angaben manipulierten.

Die Allianz hatte die Affäre im Frühjahr gegen Entschädigungen von Anlegern und Geldbußen der US-Behörden von insgesamt 6 Mrd. Dollar weitgehend beigelegt. Allianz Global Investors muss sich außerdem aus den USA zurückziehen und einigte sich daher bereits mit dem US-Assetmanager Voya Financial.