BaFin knöpft sich Big Data vor

Hufeld macht sich für neue Zuständigkeiten der Aufsicht stark - Interview

BaFin knöpft sich Big Data vor

bn/ski Frankfurt – Deutschlands Finanzaufsicht nimmt Big Data und künstliche Intelligenz (BDAI) ins Visier. Im Interview der Börsen-Zeitung prophezeit Felix Hufeld, Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), “dass mit Big Data und Artificial Intelligence eine Differenzierung möglich wird, die man als Diskriminierung bezeichnen muss und die wir gesellschaftlich nicht mehr bereit sind zu akzeptieren”. BDAI wirke sich auf die Industrie selbst, aber auch auf die Art aus, wie Finanzdienstleistungen reguliert und beaufsichtigt werden müssen. Hufeld: “Zumindest müsste überlegt werden, ob gegebenenfalls bestimmte finanzregulatorische Anforderungen auch auf solche Marktteilnehmer ausgedehnt werden, die bisher nicht der Finanzregulierung unterliegen.” Auf die Frage, ob es nötig sei, große Tech-Unternehmen zu beaufsichtigen, antwortet das Mitglied in wichtigen Gremien der europäischen Bankenaufsicht sowie des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht: “Ich vermute, in der einen oder anderen Form wird es solche Ausdehnungen geben müssen.”Für die klassischen Anbieter aus Bank- und Versicherungswesen sowie Assetmanagement dürfte es angesichts neuer Konkurrenten “schwierig” werden, meint er. BDAI werde einen viel radikaleren Zwang zur Fokussierung nach sich ziehen, als man es bisher erlebt habe. Änderungsbedarf erkennt Hufeld aber auch bei der BaFin selbst. Sie treibe ihre Digitalisierung voran: “Wir planen auch organisatorisch einige Veränderungen”, kündigt er an. Und nicht nur organisatorische: “Ja, wir brauchen einen Kulturwandel, auch wenn dieser Begriff verbrannt ist.”—– Bericht Seite 4- Interview Seite 5