Zwangsgeld angedroht

BaFin legt gegen Baader Bank nach

Die BaFin hat die Baader Bank abermals gerügt. Die Aufsichtsbehörde pocht darauf, dass Depotübertragungen nicht länger als drei Wochen in Anspruch nehmen dürfen.

BaFin legt gegen Baader Bank nach

Finanzaufsicht BaFin
legt gegen Baader Bank nach

Verzögerungen bei Depots moniert

sck München

Die Baader Bank ist erneut ins Visier der Finanzaufsicht geraten. Auf ihrer Internetseite teilt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) mit, dass sie das Institut dazu verpflichtet hat, Verzögerungen bei Depotüberträgen abzuarbeiten. Die Bank müsse „künftig organisatorisch sicherstellen, dass sie Kundenaufträge unverzüglich ausführen kann“.

Drei Wochen Zeit für Depotüberträge

Die BaFin bekräftigte, dass Depotüberträge grundsätzlich nicht länger als drei Wochen in Anspruch nehmen sollten. Komme es zu Verzögerungen, müsse das betreffende Geldhaus die Kunden informieren und ihnen die Gründe dafür nennen. Sollten organisatorische Defizite vorliegen, müsse das Institut „geeignete Gegenmaßnahmen“ treffen. Sollte der Bearbeitungsrückstand nicht rechtzeitig abgebaut werden, droht der Baader Bank laut BaFin ein Zwangsgeld von 200.000 Euro.

Angaben zu konkreten Fällen machte die Behörde nicht. Die Baader Bank habe bereits Maßnahmen zur Verbesserung des Depotgeschäfts ergriffen, heißt es in der Mitteilung.

Causa Smartbroker

Zwei Jahre nach dem Beginn der Kooperation mit Smartbroker hatte die Baader Bank im November vergangenen Jahres verkündet, dass die technische Depotübertragung von 90.000 Smartbroker-Kunden erfolgreich vollzogen sei. Dabei ging es immerhin um ein Kundenvermögen von rund 5 Mrd. Euro, die Smartbroker zuvor bei der Direktbank DAB BNP Paribas deponiert hatte. Anfang des Jahres hatte der Branchendienst „Finanz-Szene“ dann aber berichtet, dass es offenbar doch Probleme gegeben habe.

Im Herbst 2022 hatte die BaFin die Baader Bank gerügt, weil sie bei einer Sonderprüfung „Schwächen in der ordnungsgemäßen Führung des operativen Geschäftsbetriebs“ festgestellt hatte. Die BaFin hatte deswegen zusätzliche Eigenmittel angeordnet. Das Institut hatte daraufhin nach eigenen Angaben Anpassungen im organisatorischen Aufbau vorgenommen, um die Mängel zu beheben.

Guter Lauf

Operativ hat die rund 560 Mitarbeiter zählende Baader Bank derzeit einen guten Lauf. Im ersten Quartal steigerte sie ihre Erträge um nahezu ein Drittel auf 62 Mill. Euro. Der Vorsteuergewinn sprang um 8,1 Mill. auf 9,9 Mill. Euro.

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