Wertpapierabwicklung

BaFin nimmt Wertpapierhandelsbanken ins Visier

Die teure Handelspanne bei der DWP ruft die Aufsicht auf den Plan. Einige Wettbewerber im Wertpapiergeschäft sollen bald Hausbesuche von der BaFin bekommen.

BaFin nimmt Wertpapierhandelsbanken ins Visier

Die Handelspanne, durch die der DWP Bank Ende vergangenen Jahres ein Schaden in Höhe von 60 Mill. Euro entstanden ist, treibt die BaFin um. Wie das Branchenportal „Finanz-Szene“ berichtet, hat die Aufsichtsbehörde kürzlich begonnen, bei anderen Wertpapierhandelsbanken nachzuhorchen, ob ihnen ein vergleichbarer Fehler ebenfalls unterlaufen könnte. Einigen Instituten sollen demnach bereits für diesen Monat auch Hausbesuche angekündigt worden sein. Die BaFin äußerte sich zunächst nicht zu dem Bericht.

Ursache der Panne war ein Privatkundengeschäft mit einem wenig liquiden Zertifikat gewesen. Da im Handelssystem der DWP eine Terminänderung für eine Kapitalmaßnahme nicht vermerkt war, hatte sich die Bank gezwungen gesehen, im großen Stil sogenannte Exchange Traded Commodities (ETC) nachzukaufen.

Sorge um potenzielle Schieflagen

Der Vorfall hatte die DWP Bank fast ihren gesamten Jahresgewinn gekostet. Vor diesem Hintergrund beschäftigt die Aufseher offenbar vor allem die Frage, ob eine vergleichbare Panne einen Anbieter in die Schieflage bringen könnte. Bei der gut kapitalisierten DWP Bank, einem Gemeinschaftsunternehmen der Verbünde, war dies angesichts der überschaubaren Summe nicht der Fall gewesen.

Die DWP gehört zur Hälfte der DZ Bank, 40% halten die Sparkassenverbände Rheinland und Westfalen-Lippe. Die verbleibenden 10% teilen Helaba, BayernLB und DekaBank untereinander auf.

lee Frankfurt

BaFin stattet Instituten nach DWP-Panne Hausbesuche ab

Wertpapierhandelsbanken im Visier der Aufsichtsbehörde

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