BaFin rechnet mit höheren Prämien
Reuters Frankfurt
Die Finanzaufsicht BaFin hat die Versicherer aufgefordert, sich auf höhere Inflationsraten einzustellen. „Daran führt kein Weg vorbei“, schreibt der oberste BaFin-Versicherungsaufseher Frank Grund in der jüngsten Ausgabe des „BaFin Journals“. Es sei unvermeidlich, dass die gestiegene Inflation im nächsten Jahr höhere Beiträge in der Schaden- und Unfallversicherung zur Folge haben werde. „Und zwar sowohl im Neugeschäft als auch im Bestand“, fügte er hinzu. Aus Sicht der Aufsicht sollten Versicherer bei der Prämienqualität keine Abstriche machen.
Bei den Krankenversicherern sieht die Lage nach Einschätzung von Grund derzeit etwas anders aus: „Hier sehen wir zurzeit noch keine besondere medizinische Inflation.“ Das könne sich aber schnell ändern, wenn zunehmende Kosten der Leistungsbringer und höhere Produktionskosten für Medikamente die Aufwendungen steigen ließen. „Die Branche wird dies sicherlich durch Beitragsanpassungen an ihre Kunden weitergeben können beziehungsweise müssen, aber erst mit der üblichen Zeitverzögerung“, führte der Aufseher aus.
Für das Gesamtjahr rechnet die Bundesbank mit einer Teuerungsrate von über 8 %. Für 2023 geht sie davon aus, dass die Teuerung dann im Durchschnitt noch bei über 7 % liegen wird.