jsc Frankfurt – Die kleineren Banken und Sparkassen in Deutschland können nach Auffassung der Finanzaufsicht BaFin in Summe einen tiefen Einbruch der Konjunktur verkraften: Mit einer harten Kernkapitalquote von durchschnittlich 15,9 % seien die Geldhäuser solide ausgestattet, hält die Behörde im aktuellen BaFin-Journal fest. Ein hypothetischer Einbruch der Konjunktur von 10,8 % im laufenden Jahr würde demnach zu einem Rückgang der Kapitalpuffer um 4,7 Prozentpunkte auf 11,2 % führen. Für die Modellrechnung zogen BaFin und Bundesbank den Stresstest aus dem vergangenen Jahr heran, der auf damaligen Angaben der kleinen und mittleren Institute beruht. Getestet wurden Geldhäuser, die mangels Größe nicht unmittelbar von der EZB beaufsichtigt werden – im Jargon der Aufseher als “weniger bedeutende Institute” (Less Significant Institutions, LSIs) bezeichnet.Auf Nachfrage ließ die BaFin am Mittwoch allerdings unbeantwortet, wie viele Institute den Konjunkturschock nicht verkraften würden. Im Bericht heißt es lediglich, dass die Institute “im Durchschnitt” ausreichend kapitalisiert seien. In Anlehnung an den Stresstest 2019 hatten 30 namentlich nicht genannte Institute die Vorgaben damals verfehlt.Unerwähnt ließ die BaFin auch, dass die Banken die früheren Vorgaben, die bis zur Coronakrise galten, in der neuen Modellrechnung im Durchschnitt verfehlen. Damals hatte die Aufsicht den Instituten individuelle Zielkennziffern empfohlen, so dass die erforderliche Quote im Durchschnitt bei mehr als 13 % lag. Weil die Zielkennziffer und zudem der Kapitalerhaltungspuffer in der Krise ausgesetzt worden sind, liegen die Institute auch in der aktuellen Berechnung aber über den Vorgaben. Der Effekt staatlicher Hilfen und die Erleichterung weiterer Regeln sind in der Berechnung nicht enthalten.Die BaFin erwartet – wie auch andere Institutionen – einen späteren Eintritt von Kreditausfällen. Die Coronakrise werde “zeitverzögert” die Erträge belasten, und zwar zusätzlich zur Niedrigzinsphase. Für eine Entwarnung sei es zu früh.