BAFIN-JAHRESPRESSEKONFERENZ

BaFin sieht sich als Vorbild für andere Aufsichtsbehörden

Banken bleibt separate Datenabfrage erspart

BaFin sieht sich als Vorbild für andere Aufsichtsbehörden

bn Frankfurt – Die BaFin sieht sich bei der Entwicklung individueller Kapitalquoten für Banken im Zuge der aufsichtlichen Überprüfung und Bewertung (Supervisory Review and Evaluation Process, SREP) als Vorbild für andere Behörden. “Wir haben es geschafft, ein sinnvolles SREP-Konzept zu entwickeln, das ohne zusätzliche Datenanforderungen an die Institute auskommt”, sagte Raimund Röseler, Exekutivdirektor für Bankenaufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Die Behörde nutze dabei ausschließlich Daten, die sie ohnehin habe: “Ich denke, dies ist auch mit Blick auf andere Aufsichtsbehörden vorbildhaft.”Der Datenhunger gerade der EZB hat – neben fehlender Transparenz des SREP – Banken Anlass zu klagen gegeben. Für die systemrelevanten Institute in der Eurozone hat die Notenbank schon in den beiden vergangenen Jahren SREP-Quoten ermittelt, nun müssen die nationalen Aufseher den übrigen Instituten sukzessive konkrete Kapitalquoten nennen. Röseler versprach: “Wir werden dabei sehr transparent sein. Die Institute haben den berechtigten Anspruch zu verstehen, wie wir zu unserer Einschätzung kommen.”Im laufenden Jahr sollen zunächst nur rund 330 der 1 600 von der BaFin direkt beaufsichtigten Banken einen SREP-Bescheid erhalten, wie er ausführte. Da auch die übrigen Banken schon jetzt vor allem für Zinsänderungsrisiken vorsorgen sollen, kündigte Röseler für diese eine entsprechende Allgemeinverfügung der BaFin an: Der SREP-Kapitalzuschlag, der größtenteils auf Zinsänderungsrisiken zurückgehen dürfte, soll demnach unter 2 Prozentpunkten liegen. Dies sei indes nur ein Mittelwert, sagte Röseler: “Im Einzelfall wird es zu recht spürbaren Kapitalaufschlägen kommen.”