BaFin stimmt auf starke Volatilität ein
ak Köln – Die Meldung der ersten Zahlen nach dem neuen Aufsichtsregime Solvency II hat nach Angaben von BaFin-Versicherungschef Frank Grund reibungslos funktioniert. “Die Zahlen sind alle reingekommen”, sagte der oberste deutsche Aufseher der Assekuranz am Dienstag in Köln. Die Versicherer hatten am 20. Mai (Stichtag: 1. Januar 2016) und am 27. Mai (Stichtag: 31. März) ihre Solvabilitätsquoten liefern müssen. “Wir werden uns dazu auch äußern”, kündigte Grund an. “Das wird Ende Juni, Anfang Juli sein.”Er warnte allerdings davor, die Bewertung der im Zinstief in die Krise geratenen Lebensversicherer auf eine Zahl zu reduzieren. Bürger und Börse müssten den Umgang mit Volatilität noch lernen. Die deutschen Versicherer sind in diesem Jahr noch nicht verpflichtet, ihre individuellen Ergebnisse zu publizieren. Erst im kommenden Jahr müssen sie diese veröffentlichen. Bisher hatten fast nur börsennotierte Konzerne mit eigenem internen Modell ihre Solvabilitätsquoten öffentlich genannt.Unterdessen zeichnet sich die angespannte Situation bei den Pensionskassen, auf die die BaFin vor einigen Wochen hingewiesen hatte, immer deutlicher ab. Die Neue Leben Pensionskasse bestätigte eine Meldung des Onlinedienstes “Versicherungsmonitor”, dass sie den Rechnungszins von 3,25 %, mit dem sie rund 80 000 zwischen 2003 und 2005 abgeschlossene Verträge kalkuliert hatte, für künftige Beitragszahlungen auf 1,25 % senkt – das bedeutet durchschnittlich 16 % weniger Betriebsrente als ursprünglich in Aussicht gestellt. Die BaFin hat laut Neue Leben der Senkung zugestimmt. Die Pensionskasse gehört der Talanx und acht großen deutschen Sparkassen.