BaFin widmet sich den Belangen der Fintechs

Aufseher suchen Dialog mit den Newcomern

BaFin widmet sich den Belangen der Fintechs

bg Frankfurt – BaFin-Präsident Felix Hufeld hat am Dienstag rund 200 Vertreter von Banken und Fintechs im Rahmen der erstmals veranstalteten “BaFin-Tech 2016” empfangen und mit ihnen im Rahmen von Panels und Workshops über regulatorische Fragen diskutiert. Denn mit dem Eindringen von Fintechs in die Wertschöpfungsketten von Banken will die Aufsicht den Gedankenaustausch mit den Newcomern im Geldgewerbe fördern. Mit dabei war auch der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesfinanzministerium Jens Spahn, der nicht nur in Berlin einen engen Draht zu den Fintechs hält und sich für den Fintech-Standort Deutschland einsetzt. Hilfestellung gebenDabei machten BaFin und Finanzministerium im ersten Panel klar, dass die Aufsicht nicht beabsichtige, den Entwicklungen des Marktes vorzugreifen: “Regulierung ist Anpassung, aber wir müssen den Unternehmen auch Gelegenheit geben, sich zu entfalten und zu wachsen”, so Hufeld. Er bekräftigte seine Haltung, dass es keine Bevorzugung – in der angelsächsischen Regulierung als “Sandboxing” bekannt – von jungen Technologieunternehmen geben könne. Es gelte das Prinzip der Gleichbehandlung: “gleiches Geschäft, gleiches Risiko, gleiche Regel”. Hufeld stellte jedoch ebenfalls heraus, dass vielversprechende Geschäftsmodelle auch unterhalb der Aufsichtsschwelle möglich und begrüßenswert seien. Damit kommt die Aufsicht den Bedürfnissen der Fintechs entgegen, die sich Hilfestellung von den Regulierern wünschen, ohne dass sie gleich eine Anwaltskanzlei mandatieren müssen.Hufeld versprach, den Aufsichtsblick für die Belange der Fintechs weiter zu schärfen. Seit 2015 habe es 150 Lizenzanträge von Fintechs gegeben. Dabei machte der BaFin-Chef klar, dass bei der Entscheidung über die Zulassung von technologischen Innovationen auch benachbarte Felder wie Verbraucherschutz und Geldwäschevorschriften zu beachten seien.Derweil ging der Bundesverband deutscher Banken mit einer Mitteilung an die Öffentlichkeit, in der Andreas Krautscheid, Mitglied der Hauptgeschäftsführung, dazu aufrief, dass Deutschland sich nach dem Brexit-Votum verstärkt dafür einsetzen sollte, “die Top-FinTech-Region in Europa zu werden”. Politik, Aufsicht und Kreditinstitute könnten noch einiges über die bestehenden Anstrengungen hinaus tun, um Ausbau und Vernetzung für den Standort Deutschland insgesamt zu stärken, sagte Krautscheid mit Blick auf die BaFin-Konferenz. Die BaFin habe das Thema “personell, organisatorisch und fachlich angepackt”, lobte Krautscheid die Herangehensweise der Aufsicht.