9. FINANZPLATZTAG DER WM GRUPPE

Bald Standortwahl für Fintech-Zentrum

Mainmetropole sieht sich gut aufgestellt

Bald Standortwahl für Fintech-Zentrum

bg Frankfurt – Die Vertreter von Stadt und Land haben auf dem Podium zum Thema “Fintech – Chancen und Aufgaben für Frankfurt” erklärt, dass die Auswahl einer Immobilie für das geplante Fintech-Zentrum im Herzen der Mainmetropole in Kürze erfolgen wird. In wenigen Wochen werde über den Standort und dann das Betreiberkonzept entschieden, sagte Stephan Bredt, Leiter der Abteilung Wirtschaftsordnung und Finanzdienstleistungen beim Hessischen Wirtschaftsministerium, auf dem 9. Finanzplatztag der WM Gruppe am Mittwoch in Frankfurt. Der Start werde dann auf jeden Fall im zweiten Halbjahr erfolgen. Internationaler AnspruchDas entstehende unternehmensunabhängige Drehkreuz solle dann auch für die internationale Vernetzung eingesetzt werden und eine Verbindung zu den von Frankfurter Finanzdienstleistern in Eigenregie aufgesetzten Fintech-Zentren aufbauen – die Deutsche Börse hat sich bereits für einen Standort in Bornheim entschieden. Diese Bürofläche ist offenbar bereits vor offizieller Eröffnung sehr begehrt: Eric Leupold von der Deutschen Börse jedenfalls erklärte, dass es “Anfragen noch und nöcher” gebe. Der Standort am Sandweg sei “super”, er werde dort selbst mit einem Team einziehen. Mit WebID Solutions bekundete ein Berliner Fintech in Gestalt seines Geschäftsführers Thomas Fürst den baldigen Umzug nach Frankfurt und dann in das von der öffentlichen Hand koordinierte Fintech-Zentrum. Angesichts des Reifegrades mit der anstehenden internationalen Expansion finde der Spezialist für Online-Videoidentifikation in der Bankenmetropole das passende Ökosystem.Jan-Erik Behrens von EY regte an, dass sich die Akteure des Frankfurter Finanzplatzes beim Aufbau der Fintech-Strukturen noch mehr als bisher auf ihre Stärken besinnen sollten – die Region Rhein-Main-Neckar habe aufgeholt und befinde sich auch in internationaler Wahrnehmung nun in einer Herausfordererposition, sagte er mit Bezug auf eine dieser Tage veröffentlichte Studie zu den Standortfaktoren. Bredt nahm das freudig zur Kenntnis und ergänzte, dass man nun die vielen Initiativen zusammenführen wolle, das Regionaldenken überwinden und dafür sorgen wolle, Ausgründungen in Frankfurt zu halten.Denn noch lassen sich einige lokale Gründer ins Silicon Valley oder nach London locken, da dort auch eine Struktur für Anschlussfinanzierungen vorhanden ist. Oliver Schwebel, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Frankfurt, appellierte an Banken, zu überprüfen, ob sie in Sachen Risikokapital für Gründer noch mehr machen können. Im Übrigen sei Frankfurt eine prosperierende Fintech-Region, was die Wirtschaftsförderung mit Monitoring und Konzeptentwicklung begleite. Behrens zufolge ist die Region insgesamt in Bewegung gekommen, sie müsse sich als Standort für Dienstleistungen von Unternehmen für Unternehmen (Business to Business, B2B) aber noch attraktiver darstellen, ohne das buntere Berlin nachzuahmen.