Banco BPM vermeldet starken Gewinnanstieg
bl Mailand
Der italienische Banco BPM hat für das erste Quartal einen deutlichen Gewinnsprung vermeldet. Bei einem Anstieg der Erträge um 5,2 % auf 1,19 Mrd. Euro wuchs der operative Gewinn der drittgrößten Bank Italiens um 16 % auf 561 Mill. Euro. Der Nettogewinn stieg auf 177,8 (i.V. 100,1) Mill. Euro. Die Aufwandsquote sank deutlich auf 52,7 (57,1) %. Der Zinsüberschuss wuchs um 3 % auf 511,5 Mill. Euro, das Provisionsergebnis um 1,8 % auf 480,1 Mill. Euro. Hauptgrund für den starken Gewinnanstieg war die deutliche Reduzierung der Rückstellungen für Kreditausfälle um 30,4 % auf 151,1 Mill. Euro. Die Kernkapitalquote (CET1) wird mit 13,1 % angegeben.
Die Bank sieht sich vom Ukraine-Krieg nicht beeinflusst und beziffert ihr maximales Exposure dort auf 0,1 % ihres Gesamtvolumens. BPM gab den Verkauf eines Portfolios von 700 Mill. Euro fauler Kredite (unlikely to pay) bekannt. Die Bruttoquote fauler Kredite sinke dadurch von 7,5 auf 4,9 %.
Der Crédit Agricole hatte kürzlich eine Beteiligung von 9,2 % an BPM, für die sich auch Unicredit interessiert hatte, erworben. Beobachter glauben, dass die Franzosen die Bank über kurz oder lang ganz übernehmen wollen. Dagegen regte sich zuletzt Widerstand einiger Aktionäre, vor allem von Stiftungen wie der Turiner CrT, Caritro, Carpi und Lucca, die zusammen etwa 6,2 % der Anteile kontrollieren und einen Konsultationspakt bilden. Crédit Agricole ist auch an einer Ausweitung einer Partnerschaft im Bereich Konsumentenkredite auf den Versicherungssektor interessiert. Allerdings haben diesbezüglich auch diverse Versicherer wie Axa, Allianz und Generali bei BPM angeklopft.
BPM kommt auf eine Bilanzsumme von knapp 200 Mrd. Euro und ist an der Börse mit 4,5 Mrd. Euro bewertet. Der Aktienkurs schloss am Donnerstag mit einem Minus von 0,65 % bei 2,916 Euro.