Leverage Ratio im Fokus

Bank of England will kleine Banken entlasten

Die Bank of England will die Kapitalanforderungen an kleinere Banken lockern. Sie schlägt dafür eine höhere Schwelle für die Anwendung der Leverage Ratio vor.

Bank of England will kleine Banken entlasten

Niedrigere Anforderungen an kleine britische Banken

Bank of England will Schwelle für Leverage Ratio anheben

hip London

Die bei der Bank of England angesiedelte Bankenaufsicht will die aufsichtsrechtliche Belastung reduzieren, die auf kleineren Instituten lastet. Wie die Prudential Regulation Authority (PRA) mitteilte, will sie die Schwelle für die Anwendung der Leverage Ratio deutlich anheben.

Die Leverage Ratio ist eine Kennzahl, die als einfachen Prozentwert wiedergibt, wie viel Kapital eine Bank zur Verfügung hat, um ihre Aktivitäten zu finanzieren. Bislang müssen Banken mit einem Retail-Einlagenvolumen von mehr als 50 Mrd. Pfund mindestens 3,25% plus Puffer erreichen. Die Bank of England will diesen Schwellenwert nun auf 70 Mrd. Pfund anheben. Nichts ändern will die Aufsicht daran, dass Institute mit nicht-britischen Assets von 10 Mrd. Pfund oder mehr der Leverage Ratio unterliegen.

Mehr Raum für Wachstum

„Für die wirtschaftliche Stabilität ist es entscheidend, sich gegen einen exzessiven Verschuldungsgrad zu schützen“, sagte Sam Woods, der Chef der Aufsichtsbehörde. Die Vorschläge sollen ihm zufolge Wachstum und Innovationen unterstützen, indem sie kleineren Banken mehr Raum geben, um zu wachsen, bevor sie unter das Leverage-Regime fallen.

Schatzkanzlerin Rachel Reeves hatte zu Jahresbeginn die Chefs diverser Regulierer einbestellt, um mit ihnen zu besprechen, was sie für Wachstum und Wettbewerb tun können. Schon die konservative Vorgängerregierung hatte den Finanzaufsichtsbehörden diese beiden Ziele vorgegeben.

Wenige Nutznießer

Wie dem Konsultationspapier der PRA zu entnehmen ist, würden weniger als fünf Institute von der Erhöhung der Schwelle profitieren. Namen werden nicht genannt. Es handele sich vor allem um Banken, die Kredite an die Realwirtschaft vergeben. Sie seien in allen Segmenten des traditionellen Bankgeschäfts tätig, insbesondere der Hypothekenvergabe.

Die PRA schätzt die möglichen Einsparungen, die sich für die betroffenen Institute aus der Erhöhung der Schwelle ergeben könnten, auf 130.000 Pfund pro Bank jährlich. Dabei handele es sich in erster Linie um Arbeitszeit. Die Bankenlobby UK Finance begrüßte den Vorschlag der Aufsicht.

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