Bankbranche opponiert gegen neue Regeln für Risikoträger

Spitzenverbände kritisieren Interpretationsspielraum

Bankbranche opponiert gegen neue Regeln für Risikoträger

bn Frankfurt – Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) opponiert gegen die geplante Revision von Vorgaben der European Banking Authority (EBA) zur Identifikation von Risikoträgern. Das sind Mitarbeiter, deren Aktivitäten sich signifikant auf das Risikoprofil einer Bank auswirken.Die überarbeitete Fassung des entsprechenden technischen Regulierungsstandards laufe dessen Ziel zuwider, die momentanen Unterschiede bei der Identifikation von Risikoträgern durch klare und generell anwendbare Kriterien zu beenden, heißt es in einer Stellungnahme. Tatsächlich trage der Spielraum für Interpretationen zu einer divergierenden Umsetzung auf nationaler Ebene bei und erschwere zunehmend Vergleiche zwischen einzelnen Gesellschaften.Unter anderem erlauben Begriffe wie Managementverantwortung, Kontrollfunktionen und bedeutende Geschäftseinheit laut DK keine präzise Differenzierung, sondern erfordern Interpretationen durch die Anwender. Konkret machen sich die Banken und Sparkassen dafür stark, kleine und nicht komplexe Kreditinstitute im Interesse der Proportionalität nicht zur Identifikation von Risikoträgern in Tochtergesellschaften zu verpflichten. Ohnehin würden diese Häuser, falls sie in finanzielle Schwierigkeiten gerieten, nicht automatisch den Finanzmarkt destabilisieren, heißt es. In den allermeisten Fällen dürften mit hohen Risiken behaftete Entscheidungen ohnedies vom Vorstand getroffen werden.Darüber hinaus regt die Interessenvertretung der fünf kreditwirtschaftlichen Spitzenverbände an, dass die neuen Regeln erst ab kommendem Jahr Anwendung finden sollen. Bis dahin sollten die Institute Zeit erhalten, ihre Prozesse zur Identifikation von Risikoträgern gemäß den neuen Vorgaben anzupassen. Für das laufende Jahr hätten die Banken ihre Risikoträger bereits auf Basis des bisher gültigen Regelwerks identifiziert.