Kommissionsvereinbarungen im Fokus

Aufsicht nimmt sich Versicherer vor

Die Financial Conduct Authority wittert unzureichenden Wettbewerb. Sie nimmt deshalb den Markt für Lebensversicherungen unter die Lupe.

Aufsicht nimmt sich Versicherer vor

Britische Aufsicht nimmt sich Versicherungsbranche vor

Financial Conduct Authority wittert mangelnden Wettbewerb

hip London

Die Financial Conduct Authority (FCA) wird sich den Markt für Versicherungsprodukte ansehen, die ausschließlich Risikoschutz versprechen. Wie die Londoner Finanzaufsicht mitteilte, geht es unter anderem um Berufsunfähigkeitsversicherungen und Lebensversicherungen, die Kunden über 50 Jahren die Aufnahme garantieren. Auch Produkte, die im Falle einer schweren Erkrankung eine bestimmte Summe zahlen, hat die Behörde im Blick.

Versicherer rücken damit immer stärker in den Fokus des Regulierers, der zuletzt den Markt für Gap-Versicherungen (Guaranteed Asset Protection) unter die Lupe nahm. Dabei handelt es sich um Zusatzversicherungen für Leasingautos. Sie übernehmen bei Totalschaden oder Diebstahl die Differenz zwischen Wiederbeschaffungswert und Restforderung.

Kommissionsvereinbarungen im Fokus

Die Risikoschutzprodukte, um die es nun geht, werden in erster Linie durch Intermediäre wie unabhängige Finanzberater und Hypothekenvermittler vertrieben. „Die FCA ist besorgt, dass das Design der Kommissionsvereinbarungen den Firmen möglicherweise nicht erlaubt, gute Ergebnisse für die Inhaber der Policen zu liefern“, verlautbarte die Aufsichtsbehörde.

Zudem könnten einige Produkte ein schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweisen, etwa wenn die im Laufe eines Lebens gezahlten Prämien weit höher seien als die maximal mögliche Auszahlungssumme.

Aufsicht will, wenn nötig, handeln

Risikoschutz könne für Seelenfrieden und finanzielle Sicherheit sorgen, wenn Menschen am verletzbarsten seien, sagte Sheldon Mills, der bei der FCA die Themen Verbraucherschutz und Wettbewerb verantwortet. Deshalb müssten sie Produkte kaufen können, die ihren Bedürfnissen entsprechen und ihr Geld wert seien.

„Wir haben Hinweise darauf gesehen, dass das nicht überall auf dem Risikoschutzmarkt der Fall sein könnte“, sagte Mills. „Wir werden handeln, wenn wir feststellen sollten, dass der Markt nicht gut funktioniert.“