Gaza-Aktivisten nehmen Barclays aufs Korn
Britische Gaza-Aktivisten
nehmen Barclays aufs Korn
Großbank ist nicht mehr Sponsor von Musikfestivals
hip London
Barclays wird in diesem Jahr nicht mehr als Sponsor von Live Nation Entertainment Festivals auftreten. Dazu gehören die Musikevents Latitude, Download und das auf der Isle of Wight. Zuvor hatten britische Gaza-Aktivisten Druck auf die Festivalveranstalter ausgeübt, die Verbindungen zum Sponsor zu kappen. Die britische Großbank gab ihre Entscheidung nach einer Meldung von Bloomberg am Freitag bekannt.
Wie die „Financial Times“ berichtete, drohten Künstler, nicht auf Festivals wie Latitude und Download aufzutreten, wenn die Bank die Veranstaltungen bezuschusst. Dahinter steckt eine Gruppe namens Bands Boycott Barclays. Die irische Folkband Lankum behauptet dem Blatt zufolge, Barclays habe „Verbindungen zu Firmen, die am Völkermord in Palästina beteiligt sind“. Bands wie Cmat haben ihre Teilnahme am Latitude Festival in Suffolk bereits abgesagt.
Kampagne gegen Rüstungsfirmen
Die Palestine Solidarity Campaign behauptet auf ihrer Website, Barclays halte Aktien im Wert von 2 Mrd. Pfund „an neun Unternehmen, deren Waffen, Komponenten und Technologie von Israel bei seinen Angriffen auf Palästinenser eingesetzt werden“. Zugleich habe sie 6,1 Mrd. Pfund in Form von Krediten und Underwriting an sie ausgereicht.
„Wir stellen amerikanischen, britischen und europäischen Gesellschaften, die der Nato und ihren Verbündeten Mittel zur Verteidigung liefern, wichtige Finanzdienstleistungen zur Verfügung“, zitiert die BBC einen Sprecher der Bank. Entscheidungen über Waffenembargos gegen andere Länder seien die Aufgabe der jeweiligen gewählten Regierung.
Angriffe auf rund 20 Niederlassungen
Zuletzt wurden rund 20 Niederlassungen von Barclays in Großbritannien von militanten Israelhassern einer Gruppe namens Palestine Action angegriffen. Dabei wurden Scheiben eingeschlagen und die Gebäude mit roter Farbe beschmiert. Auch Shut the System, eine Gruppe von Klima-Apokalyptikern, beteiligte sich nach eigenen Angaben an den Aktionen. Man werde die Angriffe fortsetzen, solange Barclays in bestimmte Unternehmen „investiert“. Tatsächlich hat nicht Barclays in diese Firmen investiert, sondern Kunden der Bank.