Britische Aufsicht greift ein

Banken für Bargeldversorgung zuständig

Banken ziehen sich aus der Fläche zurück, obwohl Millionen Menschen weiterhin auf Bargeld angewiesen sind. In Großbritannien schreitet nun die Aufsicht ein.

Banken für Bargeldversorgung zuständig

Britische Banken bei der Bargeldversorgung in der Pflicht

hip London

Die britische Finanzaufsicht hat bei ihren Bemühungen, die Bargeldversorgung landesweit sicherzustellen, die Banken in die Pflicht genommen. Ab dem 18. September werden die Institute eine Folgeabschätzung vornehmen müssen, wenn sie Filialen oder Geldautomaten stilllegen wollen. Wie die Financial Conduct Authority (FCA) mitteilte, müssen sie dabei auch auf die Bedürfnisse von Bürgern, Initiativen und Interessensvertretungen eingehen.

Die 14 betroffenen Banken haben sich im großen Stil aus der Fläche zurückgezogen. Allein in den zwei Jahren zum Juni 2023 seien 1.358 Niederlassungen geschlossen worden, heißt es in dem 264-seitigen „Policy Statement“.

Millionen nutzen weiterhin Cash

„Obwohl digitale Zahlungen immer beliebter werden, verlassen sich drei Millionen Menschen weiterhin auf Bargeld“, sagt Sheldon Mills, der bei der FCA für Verbraucher- und Wettbewerbsfragen verantwortlich zeichnet. „Viele kleine Firmen brauchen immer noch einen Ort, an dem sie jeden Tag ihre Einnahmen deponieren können.“ Vor allem finanziell Schwache und Menschen mit gesundheitlichen Problemen nutzten vorwiegend Bargeld.

Künftig müssten Filialen und Geldautomaten weiterbetrieben werden, bis Alternativen verfügbar seien. Dabei könne es sich etwa um gemeinsam betriebene „Banking Hubs“, Automaten mit Einzahlmöglichkeit oder Poststellen handeln. Eine Filialschließung verhindern könnte die Behörde allerdings nicht.

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