Großbanken beglücken ihre Aktionäre
Großbanken beglücken ihre Aktionäre
Unerwartet gute Zahlen bei HSBC – BBVA will Gebot für Sabadell nicht erhöhen
hip/ths London/Madrid
Für die Anteilseigner der britischen Großbank HSBC hat sich das Warten gelohnt. Der scheidende CEO Noel Quinn hat den Supertanker gewendet. Für das abgelaufene Quartal lieferte das Institut deutlich über den Markterwartungen liegende Geschäftszahlen. Es schüttet 4,8 Mrd. Dollar in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen an die Aktionäre aus.
Niedrigere Kreditrisikovorsorge
Das bereinigte Vorsteuerergebnis übertraf den Durchschnitt der Analystenschätzungen um 16%. Wie bei anderen britischen Banken, die bereits ihre Zahlen vorlegten, waren auch bei der HSBC die Rückstellungen für Problemkredite überraschend niedrig. Dazu trug eine positivere Einschätzung der künftigen wirtschaftlichen Entwicklung bei. Zudem verzeichnete HSBC Wachstum jenseits des Zinsgeschäfts, etwa in der Sparte Wealth.
„Ich bereue nichts“, sagte Quinn in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Sein Nachfolger Georges Elhedery, der am 2. September das Steuerrad übernimmt, kündigte an, die bisherige Strategie fortzuführen. „Wir sind in einer starken Position“, sagte er. Das ermögliche ein höheres Tempo bei der Umsetzung der Strategie.
BBVA erzielt Rekordgewinn
Spaniens zweitgrößte Bank BBVA erzielte im ersten Halbjahr einen Rekordgewinn von fast 5 Mrd. Euro, ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 29%, wie das Institut am Mittwoch bekannt gab. Mexiko machte erneut mehr als die Hälfte des Ergebnisses aus, aber die Peso-Abwertung der letzten Monate verhagelte etwas die Bilanz.
Die Abhängigkeit von Wachstumsmärkten wie Mexiko, Türkei und Südamerika zu reduzieren ist eines der Motive hinter dem feindlichen Übernahmeangebot für den heimischen Mitbewerber Sabadell. Der CEO von BBVA, Onur Genç, zeigte sich trotz der vielen Widerstände optimistisch und schloss eine Verbesserung des Angebots in Aktien aus.